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Versicherungen: Viele Deutsche haben keinen Überblick über ihre Kosten


Überraschend gut abgesichert
Studie zeigt: Viele wissen nicht, was sie zahlen

Von t-online, llb

07.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Frau klettert gefährlich auf eine LeiterVergrößern des Bildes
Frau beim Hausputz auf einer Leiter: Die Notwendigkeit von Versicherungen wird vor allem bei Risiken im Alltag deutlich. (Quelle: kzenon)
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Vom Kfz-Schutz bis zur Hausratversicherung: Die meisten Deutschen sind bestens abgesichert. Aber wissen sie auch, was sie wirklich zahlen?

Die Deutschen sind gut versichert – wie gut, zeigt eine repräsentative Studie von Civey im Auftrag der Finanztechnologieplattform Adyen. Demnach besitzt fast die Hälfte der Bevölkerung fünf oder mehr Policen – zusätzlich zu den gesetzlichen Pflichtversicherungen. Befragt wurden 2.500 Bundesbürger ab 18 Jahren.

Trotz dieser hohen Absicherung wissen viele nicht, wie viel sie Monat für Monat tatsächlich dafür ausgeben. Adyen wollte wissen, woran das liegt und was sich die Versicherten für die Zukunft wünschen.

Überraschend viele Policen

Versicherungen gehören für viele Deutsche selbstverständlich zum Leben, und zwar über alle Altersgruppen hinweg. Selbst bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren besitzen laut der Adyen-Studie bereits 52 Prozent mindestens fünf Policen.

Damit sind sie deutlich besser abgesichert, als oft vermutet wird. Männer schließen im Schnitt mehr Versicherungen ab als Frauen: Knapp ein Viertel der Männer (23,8 Prozent) hat über sieben Policen, bei Frauen liegt der Anteil bei 13,6 Prozent.

Die Top 3 der Versicherungen

Am häufigsten sichern sich die Deutschen mit klassischen Policen ab. Ganz oben auf der Liste steht die Privathaftpflichtversicherung, die drei von vier Befragten abgeschlossen haben. Auf Platz zwei folgt die Hausratversicherung mit 68 Prozent, dicht gefolgt von der Kfz-Versicherung, die rund 65 Prozent besitzen. Diese drei Sparten bilden das Rückgrat des Versicherungsschutzes hierzulande. Sie decken die größten Alltagsrisiken ab.

Deutlich seltener greifen die Deutschen zu Lebensversicherungen: Nur 20 Prozent der Befragten haben eine solche abgeschlossen. Fast jede zweite Person setzt dagegen auf eine Rechtsschutzversicherung, um im Streitfall abgesichert zu sein. Weniger gefragt sind hingegen Zusatzversicherungen wie Handy- oder Glasbruchversicherungen. Lediglich vier Prozent haben eine solche Police. Selbst bei den Jüngeren bleibt das Interesse gering.

Unübersichtliche Versicherungsprämien

Die meisten zahlen zwischen 101 und 200 Euro pro Monat für ihre Versicherungen. Etwa 18 Prozent liegen in diesem Bereich, weitere 14 Prozent geben zwischen 51 und 100 Euro aus. Männer investieren dabei deutlich höhere Beträge als Frauen: Rund jeder zehnte Mann (10,5 Prozent) zahlt mehr als 500 Euro im Monat. Besonders tief in die Tasche greifen Selbstständige und 30- bis 39-Jährige: Knapp 14 Prozent von ihnen zahlen über 500 Euro monatlich.

Viele Deutsche wissen laut Adyen-Studie jedoch gar nicht genau, wie viel sie jeden Monat für ihre Versicherungen ausgeben. Drei von zehn Befragten haben keinen Überblick über die Höhe ihrer monatlichen Prämienzahlungen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass Beiträge meist automatisch abgebucht werden, oft quartalsweise oder jährlich.

Für Hella Fuhrmann, Adyen-Managerin für die Regionen Deutschland, Österreich und Schweiz, ist das ein großes Problem: "Einerseits haben die Deutschen im Schnitt viele Versicherungen, sogar junge Erwachsene. Andererseits fehlt es vielen an Transparenz und Struktur", sagt sie an die Versicherer gerichtet. Wer Vertrauen schaffen wolle, müsse nicht nur gute Produkte anbieten, sondern auch für Übersicht und eine einfache Verwaltung sorgen.

Flexible Zahlungsmethoden bevorzugt

Beim Bezahlen setzen die meisten auf Routine: 83 Prozent nutzen die SEPA-Lastschrift, knapp sieben Prozent zahlen auf Rechnung. Vor allem Jüngere wählen häufiger alternative Wege. Bei den 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil der Rechnungskäufer bereits bei über zwölf Prozent. Diese Generation erwartet laut Adyen mehr Auswahl und Flexibilität. So würden viele junge Versicherte künftig lieber mit Paypal, Sofortüberweisung oder Kreditkarte bezahlen.

"Ein gutes Versicherungsprodukt deckt nicht nur ein bestimmtes Risiko ab, sondern es muss auch sicher und flexibel zu bezahlen sein", betont Fuhrmann. Der Trend hin zu digitalen, schnellen Zahlungswegen zeige, dass gerade jüngere Versicherungsnehmer mehr Kontrolle über ihre Finanzen wünschen und den Versicherungsmarkt langfristig verändern könnten.

Kunden achten auf Preis-Leistungs-Verhältnis

Trotz wachsender Vergleichsportale und digitaler Angebote bleiben viele Deutsche beim Abschluss ihrer Versicherungen dem klassischen Weg treu. 44 Prozent schließen laut Studie ihre Policen direkt beim Versicherer ab, 30 Prozent wenden sich an Berater oder Makler. Vergleichsportale spielen mit 11 Prozent eine deutlich kleinere Rolle.

Wichtiger als der Abschlusskanal sind jedoch die Entscheidungskriterien. Mehr als zwei Drittel der Befragten achten auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, über die Hälfte auf Transparenz und die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters. Für 14 Prozent zählt vor allem ein unkomplizierter Abschlussprozess, also ein schneller, reibungsloser Ablauf ohne Papierkram.

Verwendete Quellen
  • Adyen-Studie: "Viele Policen, wenig Überblick: Drei von zehn Deutschen kennen ihre monatlichen Kosten für Versicherungen nicht"
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