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Steuern für Reiche erhöhen? Lars Klingbeils Forderung ist umstritten


Leser über höhere Steuern für Reiche
"Finger weg von der Vermögensteuer"

Von t-online, MTh

04.09.2025Lesedauer: 3 Min.
Eine Gruppe reicher junger Leute (Symbolbild): Ob Reiche stärker besteuert werden sollten, ist strittig.Vergrößern des Bildes
Eine Gruppe reicher junger Leute (Symbolbild): Ob Reiche stärker besteuert werden sollten, ist strittig. (Quelle: IMAGO / Pond5 Images)
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Geht es nach Lars Klingbeil, würden Reiche höhere Steuern zahlen. Damit trifft er bei Bürgern sowohl auf Zustimmung als auch auf Ablehnung.

Innerhalb der Koalition ist das Thema Steuern ein fundamentaler Streitpunkt. Während CSU-Chef Markus Söder und Bundeskanzler Friedrich Merz Erhöhungen ausschließen, spricht sich Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) dafür aus, Spitzenverdiener und Vermögende steuerlich stärker zu belasten.

Im August sagte der Bundesfinanzminister im "Sommerinterview" des ZDF, dass Wohlhabende einen Teil dazu beitragen müssten, um Deutschland gerechter zu machen. Neu ist diese Überlegung nicht: Seit dem Aussetzen der Vermögenssteuer im Jahr 1997 fordern viele, sie wieder einzuführen. Auch viele t-online-Leser sprechen sich dafür aus; doch nicht alle befürworten Steuererhöhungen für Reiche.

"Absolute Gerechtigkeit ist ein Hirngespinst"

Peter Thienel wundert sich nicht, dass Lars Klingbeil sich entsprechend äußert: "Er ist Parteisoldat; darum ist das Ziel seiner Politik immer die Partei und die Sicherung seiner Position, nicht aber die Bundesrepublik und ihre Bürger." Weiter schreibt der t-online-Leser: "Absolute Gerechtigkeit ist ein Hirngespinst. Höhere Steuern für Reiche bringen keinen Wirtschaftsaufschwung für Unternehmen. Dabei brauchen wir eine erfolgreiche Wirtschaft und keinen Klassenkampf."

Mario Mohr mailt: "Erstens verpflichtet Eigentum. Zweitens ist Reichtum unnatürlich, er ist kein zu erfüllendes Grundbedürfnis und es gibt kein Recht auf ihn. Es ist also gut begründbar, Reichtum zu senken."

"Ich bin nicht dafür, dass eine Reichensteuer eingeführt werden sollte", sagt Jens Berger, der die Forderung danach als Ausdruck von Neid ansieht. "Menschen mit großem Vermögen sind für das Wachstum der Wirtschaft, für Arbeitsplätze, für Investitionen und damit für die Sicherung des Allgemeinwohls maßgeblich. Bei Steuererhöhungen würde doch nur der Umzug in die Schweiz oder andere Länder mit Steuervorteilen erfolgen."

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"Einkommensstarke tragen mehr zum Gemeinwohl bei"

"Selbstverständlich sollten extrem wohlhabende Menschen in Deutschland stärker besteuert und Einkünfte aus Vermögen/Kapital nicht weiter dermaßen verschont werden gegenüber Einkünften aus Arbeit", meint Angelika Winterhalter. "Mich wundert, dass eine Politik die Mehrheit der Wählerstimmen bekommt, die die reichsten 20 Prozent der Bevölkerung besserstellt als die übrigen 80 Prozent."

Kalle Willnauer argumentiert hingegen: "Reichen- und Vermögenssteuer sind nicht nur in höchstem Maße ungerecht, sondern für das Gemeinwohl eher schädlich. Die wohlhabenden Menschen würden durch solche Maßnahmen ihr im Regelfall hart erarbeitetes Vermögen schützen, indem sie sich dem Zugriff des deutschen Fiskus entziehen. Denn wieso sollte ich mich als Gutbetuchter in Deutschland abzocken lassen, wenn ich meinen Wohnsitz auf das schöne Zypern verlagern kann, wo sich Steuern sparen lassen?"

Zudem äußert der t-online-Leser: "Einkommenstarke Menschen zahlen durch Steuerprogression ohnehin bereits prozentual (und natürlich auch in Summe) deutlich mehr Steuern als Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen. Dadurch tragen sie mehr zum Gemeinwohl bei als einkommensschwächere Menschen."

"Die Gesellschaft braucht starke Schultern, die mehr tragen"

"Mit einer Reichensteuer könnte der Sozialstaat besser ausgebaut werden", findet Winfried Bogerts. "Das bringt gerechtere Bildungschancen und soziale Absicherung für alle", glaubt er. "Reiche nutzen ihr Vermögen oftmals für Macht und Einfluss auf die Politik. Die Gesellschaft braucht starke Schultern, die mehr tragen."

"Einkommenstarke Menschen sollten mehr Steuern zahlen, aber nicht vermögende", schlägt Heinz-Dieter Klement vor und begründet das wie folgt: "Die Vermögensteuer ist Quatsch, weil sie ein Verwaltungsmonster wäre. Geld auf dem Konto oder im Depot wäre noch leicht heranzuziehen. Bei Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen wäre es schon schwieriger. Ganz zu schweigen von Bildern oder Statuen. Also Finger weg von der Vermögensteuer. Erhöht die Einkommensteuer, das wäre viel einfacher."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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