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EZB-Studie zeigt Folgen steigender Lebensmittel-Preise – auch für Aktien


Studie zu Lebensmittelpreisen
Wie fallende Butterpreise die Börsen treiben

Von t-online, pri

27.09.2025Lesedauer: 3 Min.
Butter: Das Streichfett wird im Preis gesenkt.Vergrößern des Bildes
Butter im Kühlregal (Archivbild): Die Preise fallen. Und das hat Folgen für die Aktienkurse. (Quelle: Martin Wagner/imago-images-bilder)
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Die Europäische Zentralbank hat die Lebensmittelpreise untersucht. Das Ergebnis: Deutschland liegt beim Preisanstieg im EU-Mittelfeld. Und die Butterpreise wirken sich auf Wahlergebnisse und Börsenkurse aus.

Das Gefühl kennen alle: Hohe Preise – nicht nur im Butterregal. Jetzt befassen sich Ökonomen mit der Preissteigerung im Supermarkt – nicht nur an der Ladenkasse.

Denn für viele ist der entscheidende Faktor für die Inflation: der Butterpreis. Zwar machen die Kosten für die Butter nur 1,8 Promille des Warenkorbs aus, der in der Statistik herangezogen wird, um die Inflation zu ermitteln. Aber der Griff ins Kühlregal erfolgt so oft, dass der Butterpreis für viele die gefühlte Inflation bestimmt. Von "Eckpreis" sprechen Forscher, Alltagskosten wie Benzin oder Butter, die das Preisgefühl des einzelnen bestimmen.

Jetzt beginnt sich auch die Wirtschaftswissenschaft mit dem Phänomen der Lebensmittelpreise zu befassen. Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt haben die Bedeutung der steigenden Preise von Butter, Kaffee und Olivenöl untersucht. „When groceries bite: the role of food prices for inflation in the Euro Area”, heißt ihre Studie. Übersetzt: Wenn Lebensmittel schmerzen: Die Bedeutung der Lebensmittelpreise für die Inflation in der Eurozone.

Drei Ergebnisse heben sie bei ihrer Arbeit hervor:

  • Preissteigerung ist nicht gleich Preissteigerung: Die Lebensmittelpreise haben seit 2019 angezogen, vor allem nach der russischen Invasion in der Ukraine. Der Krieg des russischen Staatschefs Wladimir Putin ließ vor allem Energiepreise und die Kosten für Düngemittel steigen. Das schlägt sich in den Eurostaaten unterschiedlich durch. Am stärksten stiegen die Lebensmittelpreise in Estland (57 Prozent), Litauen (55 Prozent) und Lettland (52 Prozent). Am niedrigsten war der Anstieg in Zypern (20 Prozent). Deutschland liegt mit einem Preisanstieg von 37 Prozent zwischen 2019 und 2025 im Mittelfeld der Eurostaaten.
  • Preis trifft die Ärmeren: Hohe Lebensmittelpreise belasten vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen. "Jeder muss essen. Für Haushalte mit niedrigem Einkommen sind die Lebensmittelpreise jedoch noch wichtiger, da für sie die tägliche Ernährung einen größeren Teil ihres Einkommens ausmacht", schreiben die EZB-Forscher über die soziale Bedeutung der steigenden Kosten an der Supermarktkasse. Das hat sogar Folgen an der Wahlurne, zeigen Studien: Steigende Butterpreise befördern rechte Parteien, fallende begünstigen liberale Parteien oder Bewegungen links der Mitte.
  • Der Anstieg ist nicht nur gefühlt hoch: Zwar pegelt sich die Inflation im Euroraum bei zwei Prozent ein – dem Ziel der Notenbanker. Doch verglichen mit Energie, Dienstleistungen und Konsumgütern ist der Anstieg bei den Lebensmittelpreisen mit 3,2 Prozent am stärksten. Zwischen 2019 und 2025 haben vor allem Kaffee, Schokolade, Olivenöl und Butter um rund 50 Prozent zugelegt.

Derzeit entspannt sich die preisliche Lage an der Lebensmittelkasse etwas. Die Rekordernte drückt den Kartoffelpreis. Auch der Butterpreis fällt. Die französische Bank BNP Paribas stimmt das optimistisch – nicht nur wegen der Inflation. Die Banker aus Frankreich haben einen Zusammenhang zwischen Butterpreis und Börsenentwicklung ermittelt.

Butter als sensibler Eckpreis

Butter sei ein "Eckpreisartikel", da er bei den Verbrauchern erheblich zur Wahrnehmung der Inflation beitrage, heißt es in der Analyse.

Im Klartext: Butter bestimmt bei der Inflation das Bewusstsein. Und das hat Folgen. "Ist die Butter günstig, hat der Verbraucher gute Laune und ist zu weiteren Ausgaben animiert – ist der Butterpreis jedoch hoch, überwiegt die schlechte Laune."

Die Stimmung schlägt sich auch an den Börsen nieder. Fallende Butterpreise treiben die Aktienkurse.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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