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Automobilindustrie: Deutschlands Produktion bricht drastisch ein


"Heftiger Schlag"
Produktion in Deutschland bricht überraschend ein

Von dpa, reuters
08.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Autofertigung bei VW (Symbolbild): Ökonomen sehen auch für 2026 kaum Verbesserung der Konjunktur.Vergrößern des Bildes
Autofertigung bei VW (Symbolbild): In der Automobilindustrie brach die Produktion massiv ein. (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)
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Deutschlands Industrieproduktion verzeichnet einen unerwarteten Rückgang. Die Automobilbranche trifft es besonders hart.

Die Lage der Industriebetriebe in Deutschland bleibt schwierig. Im August ist die Produktion wegen eines Einbruchs in der Automobilindustrie deutlich stärker als erwartet gesunken. In den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ging die Fertigung im Monatsvergleich um 4,3 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten mit einem Produktionsdämpfer gerechnet, waren aber im Schnitt nur von einem Rückgang um 1,0 Prozent ausgegangen.

Im Vormonat hatte es noch einen Lichtblick gegeben. Im Juli war die Fertigung um 1,3 Prozent gestiegen. Generell zeigt sich aber seit dem Frühjahr eine schwache Entwicklung in der größten europäischen Volkswirtschaft. In den fünf Monaten seit April war die Produktion im verarbeitenden Gewerbe nur einmal gestiegen.

Im Jahresvergleich meldete das Statistikamt für August ebenfalls einen unerwartet starken Rückschlag. Hier schrumpfte die Produktion um 3,9 Prozent, während Experten nur einen Dämpfer um 0,9 Prozent erwartet hatten.

Es drohe ein "Winter unseres Missvergnügens"

"Die negative Entwicklung der Produktion im August 2025 ist insbesondere auf den starken Rückgang in der größten Industriebranche in Deutschland, der Automobilindustrie, zurückzuführen", heißt es in der Mitteilung. Das Bundesamt meldete hier einen Einbruch um 18,5 Prozent im Monatsvergleich. Der deutliche Rückgang dürfte demnach unter anderem auf Werksferien in Kombination mit Produktionsumstellungen zurückzuführen sein.

Trotzdem sei dies "ein erneuter heftiger Schlag für die deutsche Konjunktur", so der LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Für das dritte Quartal wird damit ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung wahrscheinlicher." Statt eines "Herbstes der Reformen" drohe jetzt ein "Winter unseres Missvergnügens", warnte der Ökonom. "Derzeit fällt es zunehmend schwerer, unseren nach wie vor positiven Ausblick für 2026 zu begründen."

Zu den Gründen zählt Trumps Zollpolitik

Auch Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, zeigt sich beunruhigt. "Selbst ein Plus im September wird nichts an der Tatsache ändern, dass die Industrieproduktion das Wachstum gedämpft hat", so seine Einschätzung. Mitverantwortlich für die Lage der deutschen Industrie sieht er die USA und erklärt: "Deutschland ist einer der Hauptopfer der Trump'schen Zollpolitik."

Die deutsche Industrie allein stellte im August 5,6 Prozent weniger her als im Vormonat. Zudem macht ihr das Neugeschäft zu schaffen: Die Bestellungen sanken im August um 0,8 Prozent und damit das vierte Mal in Folge. Eine ähnlich lange Durststrecke hatte es zuletzt Anfang 2022 gegeben – zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Die Energieerzeugung nahm im August um 0,5 Prozent ab und die Baubranche steigerte ihre Produktion um 0,6 Prozent.

Führende Institute haben zuletzt ihre Wachstumsprognosen für Europas größte Volkswirtschaft gesenkt. Sie trauen Deutschland 2025 nur noch ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent zu. In den nächsten beiden Jahren dürfte es stärker nach oben gehen – aber auch nur dank der massiven staatlichen Mehrausgaben für Infrastruktur und Verteidigung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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