Die "Forbes"-Liste der Milliardäre wächst seit dem Ende der Finanzkrise wieder deutlich. So ist die Zahl der Superreichen auf den Rekordstand von über 1200 Dollar-Milliardären geklettert. Dabei gilt die Devise "Business as usual", denn an der Spitze der "Forbes"-Liste hat sich nur wenig getan: Der Telekommunikations-Unternehmer Carlos Slim Helú thront mit mehr als 74 Milliarden Dollar auf Platz eins. Dahinter folgen der Microsoft-Gründer Bill Gates mit 56 Milliarden Dollar und der Investor Warren Buffett mit 50 Milliarden Dollar. Klarster Trend in diesem Jahr: Asien holt bei der Zahl der Superreichen rasant auf - in Deutschland wächst die Zahl der Milliardäre dagegen nur langsam.
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Aldi-Gründer fällt aus der Top Ten
So ist seit Jahren erstmals kein Deutscher unter den ersten Zehn in der "Forbes"-Liste. Reichster Deutscher ist weiterhin der Aldi-Gründer Karl Albrecht, der mit geschätzten 25,5 Milliarden Dollar auf Platz zwölf landet. Im Vorjahr hatte er es noch auf Platz zehn geschafft. Laut Steve "Forbes" sei Deutschland zwar eine der wichtigsten Wirtschaften weltweit. Auch das Wachstum sei beeindruckend. Milliardäre würden allerdings woanders gemacht: Etwa in Brasilien, China oder Russland.
"Die Liste repräsentiert die Weltwirtschaft: Es geht aufwärts, aber nicht überall", erklärte "Forbes". Noch nie seien so viele Milliardäre auf der Liste gewesen. "Zusammen haben sie 4,5 Billionen Dollar - das ist mehr als die Wirtschaftskraft von Deutschland." Allerdings sei der Trend klar: "Vor zehn Jahren kam die Hälfte der Milliardäre aus den USA, heute ist es noch ein Drittel."So habe Brasilien im vergangenen Jahr noch 18 Milliardäre gehabt, heute seien es schon 30. "Russland stieg die Zahl von 62 auf 101. In China waren es 69, jetzt sind es 115. In Indonesien hat sich die Zahl auf 14 verdoppelt und auch in der Türkei sind es mehr geworden", erklärte "Forbes". Asien habe nun mehr Milliardäre (332) als Europa (300). Und die Hauptstadt der Superreichen sei nicht mehr New York, sondern Moskau (79).
Auch Deutsche gut vertreten
Unter den hundert Reichsten sind nicht mehr fünf, sondern jetzt acht Deutsche. Versandhaus-König Michael Otto fiel zwar von Platz 21 auf 38, ist aber mit 16,6 Milliarden Dollar immer noch der zweitreichste Deutsche. Mit Susanne Klatten (44./14,6 Milliarden), Stefan Quandt (72./10,7 Milliarden) und Johanna Quandt (89./9,8 Milliarden) sorgten die BMW-Eigner gleich für drei Plätze in den Top 100.
Die Familie des im Juli gestorbenen Aldi-Mitgründers Theo Albrecht liegt mit 14,4 Milliarden Dollar auf Platz 48, Klaus-Michael Kühne (Logistiker Kühne+Nagel) mit zehn Milliarden auf Platz 81. Wieder dabei ist Maria-Elisabeth Schaeffler, die im Vorjahr nicht als Milliardärin geführt wurde. Mit 9,8 Milliarden kommt die Maschinenbau-Unternehmerin auf Platz 89.
Reichtum oft geerbt
Frauen sind deutlich unterrepräsentiert: Christy Walton ist die einzige Frau unter den ersten Zehn (26,5 Milliarden Dollar). Wie die Walmart-Erbin haben die meisten Frauen ihr Vermögen geerbt. Weibliche "Selfmade-Milliardäre" finden sich fast nur in Asien, so "Forbes".
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Der Älteste in der Liste ist der Schweizer Softwareunternehmer und Rennstallbesitzer Walter Haefner. Er wurde im September 100 Jahre alt. Jüngster Superreicher ist nicht mehr der 26 Jahre alte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (52./13,5 Milliarden), sondern sein gleichaltriger, aber acht Tage jüngerer, Kompagnon Dustin Moskovitz (420./2,7 Milliarden). Beim Vermögen liegt Moskovitz gleichauf mit Donald Trump und Oprah Winfrey. Facebook hat für gleich sechs Milliardäre in der Liste gesorgt. Jüngster Deutscher ist mit zwei Milliarden Dollar Albert von Thurn und Taxis (27) auf Platz 595.