Bald Streikverbot fĂŒr Fluglotsen?
Das langwierige Hin und Her um einen drohenden Fluglotsenstreik verunsichert derzeit zahlreiche deutsche FluggÀste. Jetzt hat sich der Monopolkommissionschef der Bundesregierung, Justus Haucap, in die Debatte eingemischt. Er will der Sparte das Streiken schwerer machen.
Haucap forderte eine "Missbrauchskontrolle von Spartengewerkschaften". Ein Streikrecht etwa solle nur in "extremen FĂ€llen" zulĂ€ssig sein, sagte er der "Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung". Die Kontrolle darĂŒber könne das Bundeskartellamt ĂŒbernehmen. Die Monopolkommission ist ein unabhĂ€ngiges Gremium, das die Bundesregierung in Fragen des Wettbewerbs berĂ€t.
Leidtragende der Streiks sind Verbraucher
Fluglotsen befĂ€nden sich Ă€hnlich wie LokfĂŒhrer und Piloten in einem Monopolmarkt, sagte Haucap der Zeitung. Verbraucher hĂ€tten keine Chance, auf Alternativen auszuweichen. "Streiks werden dann auf dem RĂŒcken der Verbraucher ausgetragen", betonte der Experte.
Flugsicherung hat besondere Verantwortung
Auch seien Gewerkschaften gegrĂŒndet worden, um die Position von Arbeitnehmern zu stĂ€rken. Fluglotsen etwa befĂ€nden sich aber Ă€hnlich wie LokfĂŒhrer und Piloten schon in einer starken Position. Das zeige sich auch an vergleichsweise hohen GehĂ€ltern. Somit habe die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) eine besondere Verantwortung gegenĂŒber den FluggĂ€sten.
Die GdF hatte am 10. Oktober zunĂ€chst Streiks noch fĂŒr diese Woche angekĂŒndigt. Es besteht allerdings noch Hoffnung, dass den Flugpassagieren die Arbeitsniederlegungen erspart bleiben. Die Gewerkschaft erklĂ€rte sich nach eigenen Angaben zu einem weiteren GesprĂ€ch mit der Deutsche Flugsicherung (DFS) unter Teilnahme des Schlichters bereit. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erklĂ€rte, es seien fĂŒr den 12. Oktober weitere GesprĂ€che vereinbart worden.