Porsche steigt in den Dax auf
Erst Ende September brachte Volkswagen die Tochter Porsche an die Börse. Bereits kurze Zeit später steigt der Sportwagenbauer in die oberste Börsenliga auf.
Nur wenige Monate nach dem Börsengang steigt der Sportwagenbauer Porsche in den Dax auf. Die Volkswagen-Tochter ersetzt noch vor Weihnachten den Sportartikelhersteller Puma, wie die Deutsche Börse am späten Montagabend mitteilte. Porsche-Finanzchef Lutz Meschke sagte, die schnelle Aufnahme in den Leitindex zeige, dass das Geschäftsmodell von Porsche auch in einem herausfordernden Umfeld robust sei. Die Stuttgarter hatten Ende September einen der größten Börsengänge der deutschen Wirtschaftsgeschichte hingelegt.
Der VW-Konzern hatte über die Notierung von einem Viertel der Porsche-AG-Vorzugsaktien brutto 9,1 Milliarden Euro eingenommen. Darüber hinaus gehen 25 Prozent plus eine Aktie der stimmberechtigten Stammpapiere der Porsche AG an die VW-Dachgesellschaft Porsche SE, die von den Eigentümerfamilien Porsche und Piëch kontrolliert wird.
Bloomberg: Deutlich über dem Wert des Mutterkonzerns
Die Porsche-Aktien waren Ende September zu einem Preis von 82,50 Euro an die Aktionäre ausgegeben worden. In den ersten Tag stützten die beteiligten Investmentbanken noch den Kurs – mittlerweile notiert die Porsche AG aber bei zuletzt 106,05 Euro. Der Börsenwert der Volkswagen-Tochter lag laut Bloomberg mit rund 96,3 Milliarden Euro deutlich über dem Wert des Mutterkonzerns, der 83,5 Milliarden Euro erreicht. Die Autobauer Mercedes-Benz mit 68,8 Milliarden Euro und BMW mit 56,5 Milliarden Euro rangierten deutlich dahinter.
Das Stühlerücken in den Aktienindizes hatte neben Porsche noch für weitere Unternehmen aus Baden-Württemberg Folgen: Wegen der Aufnahme der Porsche AG in den Leitindex Dax steigt der Sportartikelhersteller Puma in den MDax ab und verdrängt dort den Batteriehersteller Varta, der in den Nebenwerteindex SDax absteigt. Varta hatte im September seine ursprünglichen Jahresziele kassiert und erwartet jetzt ein Umsatzminus von über zehn Prozent. Zuletzt hatte Varta rund 500 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.
Modehändler fliegt aus SDax
Durch Vartas Abstieg fällt der Online-Modehändler About You aus dem SDax aus. Zudem werden die aktuell noch im MDax notierte Deutsche Wohnen und der im SDax gelistete Bioethanolhersteller Verbio die Plätze tauschen.
Mit dem Chiphersteller Elmos Semiconductor und der Tochter des US-Telekomausrüsters Adtran, Adva (Optical) gibt es zudem zwei Aufsteiger in den SDax. Im Gegenzug werden der Immobilienentwickler Instone und der Spezialpharma-Anbieter und -Großhändler Medios aus dem Nebenwerteindex herausgenommen. Abgesehen von Adva und Medios hatten Experten die Veränderungen der Indizes weitgehend erwartet.
Die Änderungen treten am Montag, 19. Dezember, in Kraft. Sie sind wichtig für Fonds, die Indizes nachbilden. Sie müssen dann entsprechend umschichten.