Zwillingstürme der Deutschen Bank (Foto: dpa)
Ist die Deutsche Bank von der US-Finanzkrise stärker betroffen als erwartet? Eine Woche vor der Bilanzvorlage machen Gerüchte um eine Gewinnwarnung die Runde. Die Spekulationen haben die Aktie der Deutschen Bank stark unter Druck gesetzt. Die Papiere verloren am Donnerstag zeitweise mehr als vier Prozent an Wert. "Es gibt Gerüchte über eine Gewinnwarnung", sagten Händler. Die Deutsche Bank kommentierte die Spekulationen nicht, hat jedoch mehrfach ihr Ziel bekräftigt, 2008 einen bereinigten Vorsteuergewinn von 8,4 Milliarden Euro zu erreichen. Im Jahr 2006 waren rund 8,1 Milliarden Euro erreicht worden.
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Bilanz wird kommende Woche vorgelegt
Deutschlands größte Bank legt am nächsten Donnerstag (7.2.) ihre Bilanz für 2007 vor. Die Bank hatte bereits mitgeteilt, dass sie die Turbulenzen am Markt für zweitklassige US-Hypothekenkredite (subprime) und ihre Folgen im dritten Quartal rund 2,2 Milliarden Euro kosteten. Vorstandschef Josef Ackermann hatte wiederholt versichert, der DAX-Konzern habe damit "volle Transparenz hergestellt".
Anleger auf böse Überraschungen vorbereitet
Der Deutschland-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, bekräftigte vor gut einer Woche diese Haltung. Er stimmte Anleger aber zugleich auf weitere böse Überraschungen an den seit Monaten kriselnden Finanzmärkten ein: "Anleger sollten darauf vorbereitet sein, dass es noch mehr schlechte Nachrichten aus dem Finanzbereich geben kann", sagte Fitschen der "Badischen Zeitung". "Ich denke, die ganze Wahrheit liegt noch nicht auf dem Tisch."
Standard & Poor's will genau prüfen
Unterdessen gibt es immer mehr Hiobsbotschaften: Den Finanzmärkten drohen neue massive Milliarden- Belastungen im Zuge der Kreditkrise: Die einflussreiche Ratingagentur Standard & Poor's hat in der bisher größten Aktion seit Beginn der Turbulenzen Wertpapiere von mehr als 500 Milliarden Dollar auf den Prüfstand gestellt. Weltweit dürfte dies nach Einschätzung der Agentur bei deutlich mehr Banken als bisher zu Wertverlusten von dann insgesamt rund 265 Milliarden Dollar (178 Milliarden Euro) führen.
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