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Inflation: Minsk führt Geldschein über 200.000 Rubel ein
In Weißrussland tobt die Hyperinflation: Belarus wird im ersten Quartal 2012 eine neue 200.000-Rubel-Note einführen. Das berichten weißrussische Medien unter Berufung auf Zentralbankchefin Nadeschda Jermakowa.
Weißrussischer Rubel ist nichts mehr wert
Hintergrund ist die dramatisch hohe Inflationsrate in der ehemaligen Sowjetrepublik. Seit Anfang des Jahres sind die Preise um mehr als 100 Prozent gestiegen. Der Euro-Kurs lag am Donnerstagmorgen bei 1 zu 11.500 Rubel.
Für die kleinsten in Umlauf befindlichen Banknoten mit einem Nennwert von 10 und 20 Rubel lassen sich seit Längerem keine Waren mehr kaufen. Die Nationalbank erwägt deshalb, die entsprechenden Scheine einzuziehen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta berichtet.
Weißrussen setzen auf Rubel und Dollar
Das autokratisch regierte Land steckt derzeit in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit seiner Gründung 1991. Weißrussland hat kaum exportfähige Waren, die Devisenreserven sinken und die Zentralbank lässt die Druckerpresse rotieren, um Beamten zu bezahlen.
Viele Weißrussen vertrauen der heimischen Währung schon lange nicht mehr und setzen stattdessen verstärkt auf Euro und Dollar.
Energie immer teurer
Bislang profitierte Belarus Presseberichten zufolge von günstiger Energie aus Russland. Doch da Moskau die Preise für Öl und Gas allmählich anhebt, droht Minsk der Bankrott.
Ab dem kommenden Jahr wird es wieder günstiges Erdgas geben – dafür wird Gazprom im Gegenzug den weißrussischen Versorger Beltransgaz komplett übernehmen.