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Anleihen kaufen: So gelingt es ganz leicht


Geldanlage
Wo kaufe ich Anleihen – und was kostet mich das?


Aktualisiert am 08.06.2021Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Frau sitzt am Computer (Symbolbild): Anleihen lassen sich leicht im Internet kaufen.Vergrößern des Bildes
Frau sitzt am Computer (Symbolbild): Anleihen lassen sich leicht im Internet kaufen. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)

Der Kauf von Anleihen ist ebenso leicht wie der von Aktien. Es gibt jedoch einige Fallstricken, auf die Sie achten sollten. t-online zeigt, welche das sind und wie Ihnen das Investieren gelingen kann.

Anleihen gelten als sichere Alternative zu Aktien im Wertpapierdepot. Risiko und Ertrag unterscheiden sich zwischen beiden Anlageformen zwar deutlich. Der Kauf einer Anleihe ist jedoch ähnlich einfach wie der einer Aktie – zumindest wenn Sie unserer Anleitung folgen.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie in drei Schritten Anleihen kaufen. Außerdem beantworten wir die Frage, wann der beste Zeitpunkt ist, in Anleihen zu investieren und wie teuer das überhaupt wird.

Was sind Anleihen genau?
Bei Anleihen oder Bonds geht es um einen Kredit, den ein Staat oder ein Unternehmen aufnimmt und dafür einen Schuldschein ausgibt. So beschafft sich der Staat oder die Firma Geld. Der Schuldschein inklusive festem Zins, dem Zinskupon oder einfach Kupon, und fixer Laufzeit nennt sich Anleihe.

Wie kann ich Anleihen kaufen?

Das Kaufen einer Anleihe – oder vielmehr eines Teils einer Anleihe – ist sehr einfach. Wir zeigen es Ihnen anhand von drei Schritten:

  1. Wertpapierdepot eröffnen: Zunächst benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Das können Sie entweder bei einer Filialbank, einer Direktbank oder einem Onlinebroker im Internet eröffnen. Bei Direktbanken oder Onlinebrokern erhalten Sie es meist kostenlos. Auch kommen hier keine weiteren jährlichen Kosten hinzu.
  2. Anleihen vergleichen: Anschließend sollten Sie sich überlegen, in welche Anleihe Sie investieren möchten (siehe unten). Notieren Sie sich am besten die sogenannte Wertpapierkennnummer (WKN) oder die Internationale Kennnummer (ISIN). Diese Nummer besitzt jedes Wertpapier. In dem Wertpapierdepot können Sie so leicht nach der Anleihe suchen.
  3. Handelsplatz aussuchen: Bevor Sie eine Anleihe kaufen, müssen Sie sich entscheiden, über welchen Handelsplatz Sie die Anleihe am liebsten kaufen möchten. Sie können wählen, ob und an welcher Börse dies geschehen soll. Die Gebühren unterscheiden sich je nach Handelsplatz.

Zu welchem Zeitpunkt sollte ich Anleihen kaufen?

Sie sollten Anleihen kaufen, wenn die Marktzinsen am Fallen sind. Was erst einmal paradox klingt, geht auf die Preislogik von Anleihen zurück: Wenn die Zinsen bei den Banken sinken, versuchen viele Anleger eine bessere Verzinsung zu bekommen – und kaufen ältere Anleihen von Unternehmen oder Staaten, weil diese höhere Zinserträge versprechen als die Bank. Die Folge: Die Erträge der Anleihen steigen.

Wenn die Zinsen am Markt steigen, ist das Phänomen umgekehrt: Weil es bei der Bank mehr Zinsen gibt, müssen auch die Unternehmen oder Staaten mehr Zinsen auf ihre neuen Anleihen versprechen. Anleger verkaufen in einem solchen Moment vergleichsweise "alte" Anleihen mit niedrigeren Zinsen, um sich die neuen mit höheren Zinsen zu sichern.

Was kostet der Kauf von Anleihen?

Wie beim Investieren in andere Geldanlagen wie Aktien fallen auch beim Kauf von Anleihen Gebühren an. Wir zeigen Ihnen, auf welche Kosten Sie achten sollten.

  1. Depotgebühren: Für den Kauf von Anleihen benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Gerade Filialbanken verlangen häufig eine jährliche Gebühr für das Eröffnen und das Führen des Depots. Im Gegensatz dazu ist ein Depot bei Direktbanken oder Onlinebrokern im Internet oft kostenlos.
  2. Ordergebühren: Bei jedem Kauf oder Verkauf von Anleihen Sie Ordergebühren an den Depotanbieter bezahlt werden. Das sind bei Onlinebrokern und Direktbanken meist Pauschalbeträge von fünf bis zehn Euro. Bei manchen Anbietern ist auch eine bestimmte Anzahl an Ordern kostenlos.
  3. Handelsplatz-Gebühren: Zu den Ordergebühren an den Depotanbieter kommen Gebühren des Handelsplatzes, also Börsen-Entgelte. Je nachdem, wo ein Broker oder eine Direktbank Ihre gewünschten Anleihen kauft oder verkauft, können diese Gebühren schwanken.
  4. Wechselkurskosten: Sofern Sie die Anleihen in einer anderen Währung kaufen, sollten Sie auf den Wechselkurs achten. Denn je nachdem zu welchem Kurs Sie kaufen oder verkaufen, entstehen Kosten, die Sie vermeiden können – etwa indem Sie mit dem Verkauf noch etwas warten.
  5. Nebenkosten: Kursgewinne über dem Sparerpauschbetrag von 801 Euro müssen in Deutschland besteuert werden. Die sogenannte "Abgeltungssteuer" beträgt pauschal 25 Prozent auf den Ertrag.

Mögliche Verwaltungsgebühren
Wenn Sie statt in einzelne Anleihen in sogenannte Anleihen-ETFs oder Rentenfonds investieren, sollten Sie auf die jährlichen Verwaltungsgebühren achten. Diese sind häufig in der sogenannten "Total Expense Ratio", kurz "TER" zusammengefasst. Rentenfonds sind deutlich teurer als Anleihen-ETFs, da hier ein Fondsmanager bezahlt werden muss, der steuert, welche Anleihen gekauft werden sollen.

Auf was sollte ich beim Anleihenkauf achten?

Wenn Sie Anleihen kaufen möchten, sollten Sie auf mehrere Kennziffern und Merkmale achten. Wir zeigen Ihnen, auf was es ankommt.

  • Anleihenart: Möchten Sie in Unternehmens- oder Staatsanleihen investieren? Sollen die Anleihen besonders riskant sein – und dafür einen höheren Ertrag, Rendite genannt, bieten? Darüber entscheiden Sie bei der Wahl der Anleihenart.
  • Risiko: Das hängt eng mit der Art einer Anleihe zusammen. So sind etwa Anleihen, die von Unternehmen oder Staaten mit einer geringen Bonität stammen riskanter als andere Anleihen. Denn bei diesen ist das Risiko höher, dass der Staat oder die Firma als Emittent einer Anleihe zahlungsunfähig wird. Ebenso sind aber auch die Zinsen höher. Wie riskant eine Anleihe ist, wird von Ratingagenturen eingestuft. Sie bewerten das Risiko eines Zahlungsausfalls eines Staates oder Unternehmens.
  • Kosten: Beim Anleihenkauf kommt es wie bei anderen Anlageklassen auf die Kosten an. Denn zu hohe Kosten zehren auf Dauer zu sehr an Ihrer Rendite (siehe oben).
  • Nennwert und Kurswert: Der Nennwert, auch Nominalwert genannt, ist sozusagen die Stückelung, in die eine Anleihe aufgeteilt ist. Sie unterscheidet sich zum Kurswert. Dieser entsteht, wenn die Anleihe während der Laufzeit an der Börse gehandelt wird. Kurswert und Nennwert können sich stark unterscheiden. Sollte der Kurswert deutlich über dem Nennwert liegen, kann es sein, dass eine Anleihe überbewertet ist. Von einem Kauf sollten Sie in diesem Fall eher absehen.
  • Restlaufzeit: Die Frage ist hier, wie lange eine Anleihe noch läuft. Am Ende der Laufzeit nähert sich der Kurswert wieder dem Nennwert an.
  • Rendite: Wie hoch ist die voraussichtliche Rendite? Diese setzt sich sowohl aus den jährlichen Zinszahlungen, dem Zinskupon, als auch dem Anleihenkurs, sofern Sie die Anleihe vor Ende der Laufzeit verkaufen. Der Kurs einer Anleihe hängt wiederum vom Marktzins ab (siehe oben). Zudem gilt: Je länger die Laufzeit ist, desto höher ist auch die Rendite.

Welche Alternativen habe ich zu Anleihen?

Statt einzelnen Anleihen können Sie auch in sogenannte Anleihen-ETFs investieren. Bei diesen bildet ein Computeralgorithmus einen Anleihen-Index nach. Analog zu Aktien werden Anleihen nämlich auch in Indizes zusammengefasst. Sie investieren so in alle Anleihen, deren Wertentwicklung ein Index abbildet. So streuen Sie Ihr Risiko breit.

Als Alternative zu Anleihen führen Experten oft ein Tagesgeldkonto an. Hier sind die Zinsen bisweilen aber sehr niedrig, weshalb Sie mehrere Angebote miteinander vergleichen sollten – und gegebenenfalls mehrfach wechseln sollten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Finanztip
  • de.bergfuerst.com
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