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Europas Industrien brechen weg | Standort Deutschland in Gefahr


Europas Industrien brechen weg
Standort Deutschland in Gefahr

Von dpa, t-online
27.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Der Wirtschaftsstandort Deutschland sieht sich bedrohtVergrößern des BildesDer Wirtschaftsstandort Deutschland sieht sich bedroht (Quelle: dpa-bilder)
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Wegbrechende Industrien in vielen EU-Staaten gefährden einer Studie zufolge die deutsche Wirtschaft. Deutschland gehen insbesondere Lieferanten und Kooperationspartner verloren, so eine Studie. Gefahren für den Standort Deutschland sieht auch der Autohersteller BMW: Gründe seien die immer stärker werdende Konkurrenz und Einschränkungen durch die Politik.

"Der zunehmende Rückgang der Industrie in Europa ist für unsere heimischen Firmen von Nachteil, weil wichtige Kunden, Lieferanten und Kooperationspartner verloren gehen", heißt es in der noch unveröffentlichten Studie, über die die Tageszeitung "Die Welt" berichtet.

Die Studie wurde laut "Zeitung im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und vom Institut der deutschen Wirtschaft Consult (IW) erstellt. Demnach hat bereits fast ein Drittel der Unternehmen einen wichtigen Kunden in Westeuropa verloren. Jede zehnte Firma beklagt demnach den Wegfall von Lieferanten. Der Wegfall von Konkurrenten falle dagegen kaum ins Gewicht.

Deindustrialisierung in vielen Staaten

Während die deutsche Industrie in den vergangenen Jahren ihre starke Stellung weiter ausgebaut habe, erleben laut der Studie viele EU-Staaten wie Frankreich, Großbritannien oder Italien eine rasante Deindustrialisierung. In Frankreich werde beispielsweise nur noch jeder zehnte Euro in der Industrie verdient.

Hierzulande trage die Industrie dagegen zu 22,3 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Der EU-Durchschnitt liegt dagegen bei rund 15 Prozent, weltweit sind es 17,5 Prozent.

Andere Länder profitieren von deutscher Exportstärke

"Europa braucht eine Re-Industrialisierung", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt der "Welt". Davon würde auch Deutschland stark profitieren. Den Vorwurf, die deutsche Exportstärke verursache den westeuropäischen Volkswirtschaften Probleme, bezeichnete das IW als absurd. Da die Industrie innerhalb der EU so stark vernetzt sei, profitierten die anderen Länder vielmehr von der deutschen Exportstärke.

Einen Aufstieg ihrer industriellen Fertigung verzeichneten dagegen Tschechien, Ungarn und Polen: Hieran hätten die hohen Direktinvestitionen aus dem Ausland – die gerade auch aus Deutschland kommen – erheblichen Anteil.

Exportunternehmen stark bedroht

Doch gerade Exportunternehmen sind der Studie zufolge stark bedroht. Durch den industriellen Abstieg Westeuropas seien vor allem die großen, international aufgestellten und forschungsintensiven Exportunternehmen gefährdet, die maßgeblich für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands verantwortlich seien, stellen die IW-Ökonomen fest. "Damit kann die Deindustrialisierung in Europa durchaus eine Gefahr für das Geschäftsmodell D darstellen", so die Experten.

Denn die deutsche Wirtschaft sei sehr stark mit dem EU-Ausland verflochten. Demnach habe rund ein Drittel der Industriebetriebe wichtige Kunden in Westeuropa, knapp 13 Prozent erhielten wesentliche Vorprodukte aus Mittel- und Osteuropa.

Das gelte auch für wichtige Lieferbeziehungen. So habe jedes fünfte Unternehmen mit weniger als einer Million Euro Umsatz wichtige Vorprodukte aus Westeuropa bezogen. Unter den Großunternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz sei es sogar mehr als jedes zweite. Ein Drittel der Großbetriebe habe bedeutende Lieferanten in Osteuropa, aber nur jeder zwanzigste Kleinbetrieb.

BMW sorgt sich um Standort

Derweil appelliert der Automobilkonzern laut der Zeitung an die Politik, an Wirtschaftsreformen der Vergangenheit festzuhalten. "Die Produktivität in Deutschland ist nach wie vor eine der höchsten im internationalen Vergleich. Doch wir sollten Errungenschaften, die uns in der Vergangenheit geholfen haben, nun nicht wieder zurücknehmen", sagt BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner der "Welt".

Eichinger fordert, dass die Politik und Industrie Hand in Hand dieses Problem angehen müssten. "Wir stehen zum Wirtschaftsstandort Deutschland", sagt er. "Wichtig ist allerdings, dass wir die Rahmenbedingungen schaffen, damit Produktion in Deutschland wettbewerbsfähig bleibt."

In Deutschland sind dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge 760.000 Menschen beschäftigt und demnach enorm wichtig für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

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