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Flughafen Lübeck meldet Insolvenz an - Geschäftsführer verschwunden


Rätselraten um Eigentümer
Flughafen Lübeck meldet Insolvenz an - Geschäftsführer verschwunden

Von dpa-afx, t-online
Aktualisiert am 24.04.2014Lesedauer: 2 Min.
Flughafen Lübeck hat Insolvenzantrag gestelltVergrößern des BildesFlughafen Lübeck hat Insolvenzantrag gestellt (Quelle: dpa-bilder)
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Chaotische Verhältnisse um den Flughafen Lübeck. Der bisherige Eigentümer und der Geschäftsführer sind nicht auffindbar, die Löhne für April wurden an die Beschäftigten nicht gezahlt, ein Notgeschäftsführer berufen. Und der hat nun quasi als erste Amtshandlung Insolvenz für den Flughafen angemeldet.

Das Amtsgericht Lübeck hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Beantragt habe die Insolvenz am Mittwoch Siegmar Weegen, der am Vortag zum Notgeschäftsführer berufen worden war. Nach Informationen der "Lübecker Nachrichten" wurde der Hamburger Anwalt Professor Klaus Pannen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Äpyptischer Eigentümer hat seine Anteile überraschend verkauft

In der vergangenen Woche war überraschend bekannt geworden, dass der bisherige Eigentümer, der ägyptische Investor Mohamad Rady Amar, seine Anteile an der 3-Y-Logistic und Projektbetreuung GmbH verkauft hat. Das ist die Muttergesellschaft der Yasmina Flughafenmanagement GmbH, die den Flughafen seit dem 1. Januar 2013 betreibt. Neuer Inhaber und gleichzeitig Geschäftsführer der Yasmina ist Adam Wagner.

Stadt wartet auf Mieten und Pachten

"Trotz verschiedener Versuche von verschiedener Seite - Stadt, Land, Mitarbeiter - gibt es weder zum ausgeschiedenen Alt-Eigentümer noch zu den neuen Eigentümern irgendeinen Kontakt", sagte Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD). Briefe seien als unzustellbar zurückgekommen. Aus Mieten und Pachten schulde die Flughafenbetriebsgesellschaft der Stadt etwa 189.000 Euro.

Zudem warten die 100 Flughafenmitarbeiter seit dem 15. April auf ihren Lohn für diesen Monat, wie eine Flughafensprecherin sagte. Die März-Gehälter wurden verspätet gezahlt. Der Flughafenbetrieb laufe aber normal und sei gesichert, die Mitarbeiter kämen zur Arbeit.

Der ehemals städtische Flughafen Lübeck-Blankensee wurde nach langem politischen Streit Ende 2012 vollständig privatisiert. Der Flughafen macht - wie die meisten Regionalflughäfen in Deutschland - Verluste.

Sinkende Passagierzahlen

Die Lage des Flughafens im Naturschutzgebiet Grönauer Heide, Klagen gegen den geplanten Ausbau und die Abhängigkeit von Ryanair führten dazu, dass die Passagierzahlen sanken. Rund 370.000 wurden 2013 abgefertigt, im bislang besten Jahr 2005 waren es knapp 716.000.

Derzeit werden fünf Ziele regelmäßig angeflogen. Für Donnerstag stehen Flüge nach Danzig, Palma de Mallorca und Edinburgh auf dem Flugplan. Hinzu kommen Charterflüge. Bei den Billigfliegern beschränkt sich das Angebot auf zwei Gesellschaften: die ungarische Wizz Air, die nach Danzig und Kiew fliegt, und Ryanair. Der irische Billigflieger bietet Verbindungen nach Bergamo, Pisa und Palma de Mallorca an.

Der Flughafen Lübeck ist nicht der erste Regionalflughafen in Deutschland, der Insolvenz anmelden muss. So wurde im April vergangenen Jahres das Insolvenzverfahren gegen den Black Forest Airport (Schwarzwald-Flughafen) in Lahr (Baden-Württemberg) eröffnet.

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