Der Schweizer Franken verliert weiter an Wert. Trotz der jüngsten Börsenturbulenzen kostet der Euro gegenüber dem Franken derzeit so viel wie seit einem Jahr nicht mehr. Einiges spricht dafür, dass die Notenbank der Eidgenossen ihre Finger im Spiel hat.
Am Donnerstag verteuerte sich der Euro auf 1,11 Franken, so viel wie zuletzt im Januar 2015. Damals war die Schweizerische Nationalbank (SNB) von ihrer Politik des Mindestkurses zum Euro abgerückt, was alleine an einem Tag den Euro zeitweise unter einen Franken von zuvor rund 1,20 Franken gedrückt hatte.
Sicherer Hafen in unsicheren Zeiten
Eigentlich gilt die Schweizer Währung als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten und ist daher bei Investoren beliebt. Doch seit Jahresbeginn hat der Franken trotz der jüngsten Börsenturbulenzen zum Euro und zum Dollar an Boden verloren. Der Schluss liege nahe, dass die SNB pro Woche 1 bis 1,5 Milliarden Franken aufwende, um den Franken zu schwächen, sagte ein Händler.
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Die SNB wollte sich nicht zu möglichen Eingriffen am Markt äußern. Vizedirektor Fritz Zurbrügg hatte jedoch in einem Interview mit der Zeitung "Corriere del Ticino" betont, die Notenbank setze neben den bestehenden Negativzinsen von minus 0,75 Prozent auf Interventionen am Devisenmarkt. Damit wollen die Währungshüter den aus ihrer Sicht überbewerteten Franken für Investoren unattraktiv machen.