German Pellets hat offenbar einen Käufer gefunden

Für den insolventen Holzverarbeiter German Pellets gibt es offenbar neue Hoffnung. Laut "Handelsblatt" hat das Amtsgericht Schwerin am 1. Mai das Insolvenzverfahren über German Pellets eröffnet. Damit dürfte es der Insolvenzverwalterin Bettina Schmudde gelungen sein, einen Käufer für den in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Brennstoff-Hersteller zu finden, der die Werke fortführt.
Mehrere nationale und internationale Investoren hätten verbindliche Übernahmeangebote vorgelegt, sagte die vorläufige Insolvenzverwalterin am vergangenen Montag. Sie zeigte sich zuversichtlich, schon bald eine Lösung vorstellen zu können.
Anleihen verlieren über 90 Prozent an Wert
Nach Informationen des "Handelsblatts" bestand bei mindestens zwei Angeboten die Chance, dass die deutschen Werke von German Pellets als Gesamtpaket an einen neuen Eigentümer wechseln. Damit würde das Unternehmen nicht zerschlagen und ein großer Teil der mehr als 300 Arbeitsplätze in Deutschland bliebe erhalten.
German Pellets musste im Februar vorläufige Insolvenz anmelden. Zuvor hatten die Werke schon mehrere Wochen stillgestanden, weil kein Holz mehr geliefert wurde. Ab Januar wurden keine Löhne und Gehälter mehr ausbezahlt. Die Anleihen von German Pellets brachen im Februar dramatisch ein. Bis zuletzt konnte sich der German-Pellets-Kurs nicht wieder über die Ein-Euro-Marke erholen.
JRS will German Pellets übernehmen
Als Favorit für eine Übernahme galt zuletzt der Rohstoffverarbeiter J. Rettenmaier & Söhne (JRS) aus dem baden-württembergischen Rosenberg (Ostalbkreis). Zweiter Kandidat soll der Papierhersteller Zellstoff Rosenthal gewesen sein, der zum Finanzinvestor Mercer International gehört. Die Unternehmensgruppe solle als Ganzes erhalten bleiben, erklärte Schmuddes Sprecher Wolfgang Weber-Thedy in der vergangenen Woche.
Zur Gruppe von German Pellets mit weltweit insgesamt 650 Mitarbeitern gehören auch Werke in Herbrechtingen und Ettenheim (Baden-Württemberg), Torgau (Sachsen) sowie in Österreich und den USA.
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) e.V. vertritt betroffene Investoren, die Geld in die verschiedenen Inhaberschuldverschreibungen der Firma investiert haben.