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Hexensabbat 2023: Was passiert am Verfallstag an der Börse?


Großer Verfallstag
Hexensabbat: Großinvestoren sorgen an der Börse für Wirbel

Von t-online, sm

Aktualisiert am 09.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Trader an der Börse (Symbolbild): Am Hexensabbat kann es zu stärkeren Kursausschlägen kommen.Vergrößern des BildesTrader an der Börse (Symbolbild): Am Hexensabbat kann es zu stärkeren Kursausschlägen kommen. (Quelle: Thomas Lohnes/getty-images-bilder)
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Am großen Verfallstag an der Börse, Hexensabbat genannt, kann es zu heftigen Kursausschlägen kommen. Für Kleinanleger heißt es: Ruhe bewahren.

Am 15. September ist wieder Hexensabbat: An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "Großen Verfall" sprechen Börsianer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf denselben Tag fällt. Mehr zu Derivaten lesen Sie hier.

Doch was ist überhaupt ein Termingeschäft? Hierbei findet die Transaktion nicht sofort, sondern zeitlich terminiert statt. Zwei Vertragsparteien verpflichten sich, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft ein Geschäft abzuschließen. Das heißt: Eine bestimmte Ware wechselt in einer zuvor festgelegten Menge zu einem bereits festgesetzten Preis den Besitzer.

Und was bedeutet Verfall? Zu den genannten Zeiten werden die Abrechnungspreise festgestellt, die als Referenzmaß für die auslaufenden, also verfallenden Optionen und Futures gelten.

  • Ein Beispiel: Um 13 Uhr wird der Kurs des deutschen Leitindex Dax an der Börse ermittelt. Dieser dient dann als Grundlage für die auslaufenden Terminkontrakte auf den Dax. Börsianer versuchen im Vorfeld den Kurs so zu beeinflussen, dass dieser zum Zeitpunkt des Verfalls ihren Terminwetten entspricht. Aus diesem Grund kann es zu heftigen Kursausschlägen kommen.

Heftige Kursverwerfungen – die Hexen tanzen an der Börse

Jährlich gibt es vier große Verfallstermine, und zwar jeweils am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. Das sind die Verfallstermine in diesem Jahr:

Verfallstage 2023

  • 17. März
  • 16. Juni
  • 15. September
  • 15. Dezember

Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken. Deswegen wurde der Begriff "Hexensabbat" geprägt. Stärkere Kursausschläge an solchen Tagen gibt es vor allem bei Aktien-Schwergewichten in den entsprechenden Indizes.

Das heißt der Hexensabbat für Kleinanleger

Hinter diesen Schwankungen stehen zum Teil Spekulanten sowie große Marktteilnehmer wie Fonds- oder Vermögensverwalter. Alle Marktteilnehmer versuchen, vor dem Verfall die aktuellen Kurse auf jene Preise zu treiben, zu denen sie an der Terminbörse engagiert sind.

Entsprechend kommt es in der Regel binnen Minuten zu hohen Handelsvolumina und deutlichen Kursschwankungen. Kleinanleger können bei diesem "Hexentreiben" kaum kursbewegend eingreifen.

Hexensabbat – Tanz beim großen Fixing

Zur Mittagszeit um 12 Uhr, beim sogenannten Fixing, verfallen zunächst die Index-Optionen und Index-Futures auf die Stoxx-Familie, in der Mittagsauktion auf den Dax und TecDax sowie fünf Minuten später auf den MDax.

Auslaufen der Terminkontrakte an der Terminbörse Eurex:

  • 11:50 bis 12 Uhr: EuroStoxx 50 und Stoxx 50
  • 13 Uhr: Dax und TecDax
  • 13:05 Uhr: MDax in der Xetra-Mittagsauktion
  • 17:30 Uhr: Aktien in der Xetra-Schlussauktion

Erst gegen Handelsschluss desselben Tages laufen dann die Optionen und Futures auf die einzelnen Aktien aus. Dies gilt zudem nicht nur für die deutsche Terminbörse Eurex, sondern für die meisten großen Börsen weltweit. Während etwa die Derivate auf deutsche und französische Aktien an der Eurex ab 17.30 Uhr verfallen, ist das in der Schweiz bereits um 17.20 Uhr der Fall.

Das Geschäft an den Terminmärkten wird in der Regel durch Großanleger bestimmt, die im Vergleich zu den Kassamärkten – dem Wertpapierhandel an der Börse – höhere Volumina bewegen. Für Kleinanleger heißt es: Ruhe bewahren, zurücklehnen, zuschauen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa-AFX und Reuters
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