Nach VW, Audi und Opel tritt nun auch Daimler auf die Bremse: Wegen der Ausbreitung des Coronavirus stoppt der Stuttgarter Autobauer seine Produktion in Europa. Die Maßnahme gilt zunächst für zwei Wochen.
Der Autobauer Daimler stoppt wegen der Ausbreitung des Coronavirus einen Großteil seiner Produktion in Europa. Die Maßnahme beginne noch in dieser Woche und dauere zunächst zwei Wochen, teilte der Konzern am Dienstag mit.
Betroffen seien sowohl die Pkw- und Transporter- als auch die Nutzfahrzeug-Produktion. Zudem werde die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen unterbrochen, hieß es. Bis zum Ende dieser Woche sollen die Werke heruntergefahren werden. Auch die Lieferketten, die derzeit nicht komplett aufrechterhalten werden könnten, sollen überprüft werden.
"Mit diesen Maßnahmen leistet das Unternehmen seinen Beitrag, die Belegschaft zu schützen, Infektionsketten zu unterbrechen und die Ausbreitung dieser Pandemie einzudämmen", erklärte der Autobauer weiter. Die globalen Lieferketten könnten derzeit nicht in vollem Umfang aufrechterhalten werden.
Audi, Opel, Ford und VW stoppen ebenfalls Produktion
Daimler bereite sich mit dem Herunterfahren der Produktion auf eine Phase vorübergehend niedrigerer Nachfrage vor und sichere die Finanzkraft des Unternehmens. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Virus-Pandemie ließen sich derzeit nicht beziffern.Eine Verlängerung hänge von der weiteren Entwicklung der Lage ab. Wo der Betrieb aufrechterhalten werden müsse, würden Vorkehrungen zum Schutz der Mitarbeiter getroffen, betonte Daimler.
Zuvor hatten schon zahlreiche andere Autobauer angekündigt, die Produktion in ihren Werken herunterzufahren, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So soll an den allermeisten VW-Standorten am Freitag die letzte Schicht laufen. Die Konzerntochter Audi fährt ihre Werke in Ingolstadt, Neckarsulm, Belgien, Mexiko und Ungarn bis zum Wochenende ebenfalls schrittweise herunter, auch bei Skoda soll die Produktion eine Zeitlang stillstehen.
Opel fährt die Produktion in seinem Stammwerk Rüsselsheim herunter. Ford wird ab Donnerstag an den deutschen Standorten in Köln und Saarlouis sowie anderen Standorten in Europa die Bänder anhalten.
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Daimler selbst hatte Ende vergangener Woche bereits seine für den 1. April geplante Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit verschoben. Für das Aktionärstreffen wird nun ein neuer Termin Anfang Juli angepeilt.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters