Für Italien wird es immer schwieriger, sich an den Finanzmärkten mit Geld zu versorgen: Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des Landes herabgestuft – die Staatsanleihen sind demnach fast Schrott.
Italienische Staatsanleihen sind am Mittwoch stark unter Druck geraten. Auslöser dafür war eine Mitteilung der Ratingagentur Fitch, die wegen der Corona-Krise ihre Bonitätsnote für Italien auf "BBB-" von "BBB" gesenkt hatte.
Die Note liegt damit nur eine Stufe über dem sogenannten Ramschniveau, das spekulative Anlageformen beschreibt. Der Ausblick für das Rating ist laut Fitch stabil. Es droht also zunächst keine weitere Herabstufung.
Italien wurde von der Ausbreitung des Corona-Krise früh und besonders hart getroffen. Die Regierung hat weitgehende Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen und das Wirtschaftsleben weitgehend lahmgelegt.
Deutsche Staatsanleihen weitgehend unverändert
Die Ratingagentur hatte bereits im Februar erklärt, es drohe eine Herabstufung und verwies dabei auf ein extrem hohes Niveau der Staatsverschuldung sowie fehlende Reformen etwa beim Haushalt. Inzwischen gehört das Euro-Land zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Staaten weltweit
Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben sich dagegen am Mittwoch nur wenig bewegt. Am Morgen stieg der für den Anleihemarkt richtungweisende Euro-Bund-Future <DE0009652644> geringfügig um 0,02 Prozent auf 172,74 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei minus 0,49 Prozent.
- DGB-Chef Hoffmann: ''Wir müssen den Gürtel nicht enger schnallen''
- Wiederaufbaufonds: So will die EU gegen Corona kämpfen
- Umstrittene Finanzierung: Nein zu riskanten Corona-Bonds!
Die Anleger warten auf geldpolitische Entscheidungen in den USA. Am Markt wird erwartet, dass die US-Notenbank Federal Reserve ihren beispiellosen Kriseneinsatz zunächst nicht ausweitet. Bei der Veröffentlichung der Beschlüsse am Abend wird allenfalls mit Änderungen an einzelnen Krisenprogrammen gerechnet.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters