Mitte März mussten Restaurants und Bars in Deutschland wegen der Corona-Krise schließen. Das macht sich im Umsatz bemerkbar: Die Erlöse sind im Vergleich zu März 2019 fast um die Hälfte eingebrochen.
Die Betriebsschließungen wegen der Corona-Pandemie sorgen bei den Restaurants und Hotels in Deutschland für einen drastischen Umsatzrückgang. Im Vergleich zum März 2019 brachen die Erlöse nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch real um 45,4 Prozent ein, im Vergleich zum Februar 2020 fiel der Umsatz preisbereinigt um 44,6 Prozent.
Ab dem 18. März waren Übernachtungen touristischer Gäste in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben verboten und ab dem 22. März alle Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferservices ganz geschlossen. "Alle Branchen des Gastgewerbes wiesen infolge dieser Maßnahmen die größten Umsatzeinbußen seit dem Beginn der Zeitreihen im Jahr 1994 auf." Im April dürften die Umsätze noch einmal deutlich stärker gesunken sein – viele Unternehmen hatten fast leere Kassen.
Der Branchenverband Dehoga hat deshalb ein düsteres Bild der Unternehmen gezeichnet und sieht etwa 70.000 Betriebe, also etwa rund ein Drittel, am Rande der Pleite. Die große Koalition hat bereits beschlossen, den Mehrwertsteuersatz für Restaurantspeisen vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021 von 19 auf sieben Prozent zu senken, um der Branche zu helfen. Der Dehoga fordert dennoch zusammen mit der gesamten Tourismuswirtschaft einen Krisengipfel unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
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Die Zahl der Übernachtungen war im März um 53 Prozent gefallen und damit so kräftig wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung 1992. Dies bedeutet ein jähes Ende für den lange boomenden Tourismus in Deutschland: 2019 gab es das zehnte Jahr in Folge einen Übernachtungsrekord. Seit kurzem sind erste Lockerungen für das Gastgewerbe in den einzelnen Bundesländern in Kraft getreten.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa