Die Corona-Krise sorgt für weitere Einschnitte bei der Lufthansa: Der Konzern stellt den Flugbetrieb der deutschen Ferienfluggesellschaft SunExpress ein. Diese flog vor allem Ziele im Mittelmeerraum an.
Der Lufthansa-Konzern schließt den Flugbetrieb der Ferienflug-Beteiligung SunExpress Deutschland mit rund 1.200 Mitarbeitern. Die verbleibenden Flüge sollen von der türkischen Schwestergesellschaft, Eurowings und anderen Airlines abgewickelt werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Kunden würden automatisch umgebucht.
SunExpress ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa und Turkish Airlines mit zwei getrennten Flugbetrieben. Die in Frankfurt beheimatete SunExpress Deutschland verfügt über 20 Flugzeuge und flog vor allem Ziele im Mittelmeerraum an.
Der Flugbetrieb des deutschen Ablegers werde in Kürze eingestellt und ein geordneter Liquidationsprozess eingeleitet, hieß es in einer Mitteilung. In den kommenden Wochen sollten Lösungen "in vertrauensvollen Gesprächen mit unseren Mitarbeitern und Sozialpartnern" erarbeitet werden.
Staatliches Milliarden-Paket soll Lufthansa retten
Die türkische SunExpress fliege weiter und wird vor allem Flüge aus der Deutschland, Österreich und der Schweiz in die Türkei anbieten. Die Mittelmeer-Ziele von SunExpress Deutschland fallen damit vorerst weg.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die SunExpress hart getroffen. Im Zeitraum zwischen dem 2. April und dem 31. Mai stand nahezu die gesamte Flotte am Boden. Seit dem 1. Juni hat SunExpress innertürkische und seit dem 10. Juni auch internationale Flüge in türkische Urlaubsregionen sukzessive wieder aufgenommen.
- Shanghai als Ziel: Lufthansa fliegt wieder nach China
- Börsenindex: Was bedeutet der Lufthansa-Abstieg für mich?
- Urlaubs-Ärger: ''Die Reisebranche tritt die Rechte von Verbrauchern mit Füßen''
Bereits Anfang April kündigte der Lufthansa-Konzern an, den Flugbetrieb der Tochtergesellschaft Germanwings einzustellen. Am Donnerstag soll die Lufthansa-Hauptversammlung über ein staatliches Rettungspaket in Höhe von neun Milliarden Euro abstimmen.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa
- airliners.de