Die Preise für Rohöl ziehen weiter an. Inzwischen kosten die beiden wichtigsten Sorten WTI und Brent so viel wie zuletzt Anfang des vergangenen Jahres. Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe.
Die Ölpreise haben am Montag den Höhenflug vom vergangenen Freitag fortgesetzt und die höchsten Stände seit mehr als einem Jahr erreicht. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 63,34 US-Dollar. Das waren 91 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,19 Dollar auf 60,66 Dollar.
Im frühen asiatischen Handel erreichten der US-Ölpreis bei 60,95 Dollar und der Brent-Preis bei 63,76 jeweils den höchsten Stand seit Januar 2020. Bereits am vergangenen Freitag gab es einen kräftigen Preisanstieg, den Marktbeobachter unter anderem mit Kursverlusten des US-Dollar erklärten.
Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger, da es in Dollar gehandelt wird. Dies stärkt die Nachfrage und stützt die Ölpreise. Seit Freitagmittag haben die Ölpreise mittlerweile jeweils etwa fünf Prozent zugelegt.
Auch kaltes Wetter trägt zum Preisanstieg bei
Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank verwies in einer Einschätzung auf eine gute Nachfrage nach Rohöl in Asien. Außerdem sprach Weinberg auch von einer "Wiederbelebung der Nachfrage in den USA". In der größten Volkswirtschaft der Welt werde die Nachfrage nach Rohöl durch ein gewaltiges Konjunkturpaket gestützt, das die Regierung unter Präsident Joe Biden auf den Weg bringen will.
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Am Markt wurde aber auch auf die kalte Witterung in wichtigen Industriestaaten verwiesen. So habe unter anderem ein scharfer Kälteeinbruch in den USA die Förderung, den Transport und die Verarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen behindert und die Preise gestützt.
- Nachrichtenagentur dpa-AFX