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China | Evergrande will Zinsen zahlen: Aktie steigt um 30 Prozent


Erste Zahlung in Aussicht
Strauchelnde Evergrande-Aktie schießt um 30 Prozent in die Höhe

Von rtr, dpa
Aktualisiert am 23.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Grund zum Lachen (Symbolbild): Der Kurs der strauchelnden Evergrande-Aktie stieg zwischenzeitlich um 30 Prozent an der Hongkonger BörseVergrößern des BildesGrund zum Lachen (Symbolbild): Der Kurs der strauchelnden Evergrande-Aktie stieg zwischenzeitlich um 30 Prozent an der Hongkonger Börse (Quelle: China Photos/getty-images-bilder)
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Beruhigte Anleger schlagen nach einer langen Abwärtsbewegung beim strauchelnden Immobilienkonzern zu. Sie dürften ein Schnäppchen erwarten – aber die Krise ist noch nicht ausgestanden.

Der schwer angeschlagene chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat am Donnerstag trotz anhaltender Ängste vor Zahlungsausfällen an der Hongkonger Börse kräftig zugelegt. Die Evergrande-Aktie machte zum Handelsauftakt einen Sprung um über 30 Prozent, reduzierte den Zuwachs bis zum Mittag jedoch auf ein Plus von rund zehn Prozent.

Laut Beobachtern reagierten Anleger auf eine Ankündigung vom Vortag, wonach sich der Konzern etwas Luft verschaffen konnte. Evergrande hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sich das Unternehmen mit Gläubigern über Zinszahlungen für eine im südchinesischen Shenzhen gehandelte Anleihe geeinigt habe, die am Donnerstag fällig wurden. Die Hongkonger Börse war am Mittwoch wegen eines Feiertags geschlossen.

Für große Verunsicherung sorgte jedoch, dass das Unternehmen noch immer keine Angaben zu einer weiteren in US-Dollar gehandelten Offshore-Anleihe gemacht hat. Nach Berechnungen des Finanzdienstes Bloomberg muss Evergrande hierfür am Donnerstag eine Zinszahlung von 83,5 Millionen US-Dollar (rund 71 Millionen Euro) leisten. Eine weitere Zinszahlung von 47,5 Millionen Dollar ist am 29. September fällig. Für beide Zahlungen gilt laut Bloomberg eine Nachfrist von 30 Tagen, was Evergrande weitere Zeit verschaffen könnte.

Der Konzern muss weiterhin Geld auftreiben

Der chinesische Konzern hat Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden Dollar. Anleger befürchten einen Zahlungsausfall. Der Konzern muss Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger fristgerecht zu bezahlen. Zudem schuldet Evergrande Kleinanlegern, darunter vielen Mitarbeitern, mehrere Milliarden Dollar.

Der Chef von Evergrande hatte Mitarbeitern am Dienstag in einem Brief Mut zugesprochen. Er sei fest davon überzeugt, dass man den "dunkelsten Moment" überwinden könne, schrieb Vorstandschef Xu Jiayin. Man werde sich verantwortungsvoll gegenüber Hauskäufern, Investoren, Partnern und Finanzinstituten zeigen.

Großinvestor kündigt Ausverkauf an

Allerdings scheinen diesen Optimismus einige Großinvestoren nicht zu teilen. Chinese Estates Holdings, der zweitgrößte Aktionär des angeschlagenen Immobilienkonzerns China Evergrande will seine gesamte Beteiligung an dem chinesischen Immobilienkonzern verkaufen.

Das Unternehmen teilte mit, dass es bereits Evergrande Anteile im Wert von 32 Millionen Dollar verkauft habe und plane, sich vollständig von der Holding zu trennen. Das Verkaufsmandat gilt für 12 Monate ab dem Datum einer Aktionärsversammlung am 23. September, die dem Verkauf zustimmen soll, teilte das Unternehmen der Hongkonger Börse mit.

Auch deutsche Anleger sollten wachsam bleiben

Chinese Estates gab weiter an, zwischen dem 30. August und dem 21. September bereits 108,91 Millionen Aktien oder 0,82 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals von Evergrande für 246,5 Millionen Hong Kong-Dollar (32 Millionen US-Dollar) verkauft zu haben. Das Unternehmen schätzt, dass es bei dem Verkauf seines gesamten Anteils einen Verlust von etwa 9.486,3 Millionen Hongkong-Dollar (1,22 Milliarden US-Dollar) für das Jahr 2021 erleiden wird.

Auch deutsche Analysten blicken aktuell noch vorsichtig auf die chinesischen Entwicklungen. "Die Kuh ist noch nicht vom Eis", sagte etwa Tobias Basse, Analyst bei der Nord-LB am Mittwoch t-online. In dieser Analyse lesen Sie, warum deutsche Anleger weiterhin achtsam sein sollten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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