Evergrande leistet wichtige Zinszahlung vorzeitig
Kurze Atempause für die Börsen weltweit: Der strauchelnde Immobilienkonzern Evergrande hat entgegen der Erwartungen eine wichtige Zinszahlung geleistet. Damit wendet er die Zahlungsunfähigkeit ab – fürs Erste.
Der hochverschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande verschafft sich laut Insidern mit der Zahlung fälliger Zinsen für eine Anleihe etwas Luft. Wie die Finanzagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, wird Evergrande die 83,5 Millionen Dollar vor dem Verstreichen einer Frist am Samstag zahlen.
Eigentlich war das Geld am 23. September fällig, jedoch galt eine Nachfrist von 30 Tagen. Hätte Evergrande das Geld nicht rechtzeitig aufbringen können, wäre ein formeller Zahlungsausfall die Folge gewesen.
Evergrande gilt als das weltweit am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen. Es muss dringend Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihengläubiger fristgerecht bezahlen zu können. Der Konzern ist so groß, dass einige Experten eine "Ansteckungsgefahr" für Chinas Wirtschaft und darüber hinaus befürchten.
Dax dürfte über 15.500 Punkten bleiben
Die Kurse an den asiatischen Handelsplätzen legten am Morgen zu. Weiterhin gut war am Vortag auch die Laune der Anleger in New York trotz einer Enttäuschung von IBM . Dem marktbreiten S&P 500 gelang ein Rekordhoch. Im Blick stehen hierzulande am Vormittag Stimmungsdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor.
Die positiven Signale vom angeschlagenen Evergrande-Konzern in China und die weiter gute Stimmung an der Wall Street dürften den Dax zum Wochenausklang über der zuletzt umkämpften Marke von 15.500 Punkten halten.
Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex knapp zwei Stunden vor dem Xetra-Start am Freitag mit plus 0,38 Prozent auf 15.531 Punkten. Auf Wochensicht zeichnet sich damit noch ein moderates Minus ab.