Evergrande setzt erste Bauprojekte wieder fort
Es ist der Versuch, die Märkte zu beruhigen: Der chinesische Konzern Evergrande hat angekündigt, wieder einige Bauprojekte fortzusetzen. Warum sich das an den internationalen Börsen niederschlagen könnte.
Der hochverschuldete Immobilienkonzern Evergrande möchte mit einem positiven Signal seine Anleger weiter beruhigen: Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen die Arbeit an mehr als zehn Bauprojekten wieder aufgenommen.
Alle Projekte in Shenzhen, Dongguan und anderen Städten würden nach Plan ausgeführt, erklärte Evergrande im sozialen Netzwerk Wechat. Mit den Bemühungen, die Bauvorhaben zu garantieren, wolle man das Marktvertrauen stärken.
Bereits am Freitag hatte eine vorzeitige Zinszahlung des Konzerns in Höhe von 83,5 Millionen Dollar die internationalen Börsen beruhigt. Eigentlich war das Geld am 23. September fällig, jedoch galt eine Nachfrist von 30 Tagen. Hätte Evergrande das Geld nicht rechtzeitig aufbringen können, wäre ein formeller Zahlungsausfall die Folge gewesen.
"Insolvenz ist aufgeschoben, nicht aufgehoben"
Evergrande gilt als das weltweit am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen. Es muss dringend Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihengläubiger fristgerecht bezahlen zu können. Der Konzern ist so groß, dass einige Experten eine "Ansteckungsgefahr" für Chinas Wirtschaft und darüber hinaus befürchten.
Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG gab daher auch noch keine Entwarnung im Fall Evergrande: "Die Insolvenz ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben."