FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte zum Wochenstart unter Druck bleiben. Die Furcht vor einem deutlichen Zinsanstieg in den USA und womöglich auch bald höheren Zinsen in der Eurozone hat die Märkte derzeit fest im Griff. So wird am Montag der deutsche Leitindex wohl wieder unter die runde Marke von 14 000 Punkten rutschen, der Broker IG taxierte ihn gut zwei Stunden vor dem Xetra-Start mit minus 1,6 Prozent auf 13 910 Punkte.
Dass Frankreichs liberaler Präsident Emmanuel Macron die Präsidentschaftswahl nach vorläufigem amtlichen Endergebnis klar vor der rechten Herausforderin Marine Le Pen gewonnen hat, sorgt am Finanzmarkt zwar für Erleichterung, hilft den Kursen gegenwärtig aber kaum.
Im Blick steht am Vormittag das Ifo-Geschäftsklima in Deutschland, das sich laut Ökonomen angesichts des Kriegs in der Ukraine erneut eingetrübt haben dürfte. "Die Preise explodieren und belasten die Konsumenten sowie die Unternehmen, sofern diese die höheren Kosten nicht weitergeben können", heißt es in einem Ausblick der Dekabank. "Gleichzeitig sehen wir erste Spuren von Lieferausfällen in Folge des Krieges und der Sanktionen."
Im Dax sei der übergeordnete chart- und markttechnische Abwärtstrend weiterhin intakt, schrieb der Charttechnik-Experte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. "Die Rezessionstendenz ist das alles überschattende volkswirtschaftliche Thema."