Russlands Gaslieferstopp in Polen lÀsst Dax fallen
Russland liefert seit Mittwoch kein Gas mehr an Polen und Bulgarien. Das lieĂ den Erdgaspreis in die Höhe schieĂen. Der Dax fĂ€llt auf einen Tiefstand seit Mitte MĂ€rz. Die Verunsicherung sei groĂ, sagen Analysten.
Nach anfangs stabilen Kursen hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch wieder den Weg nach unten angetreten. Polen und Bulgarien erhalten seit Mittwoch kein russisches Gas mehr. Der Erdgaspreis schoss daraufhin nach oben, an den FinanzmĂ€rkten ĂŒberwog erneut die Vorsicht. Der Leitindex Dax verlor zuletzt knapp ein Prozent auf 13.633 ZĂ€hler und fiel auf den tiefsten Stand seit Mitte MĂ€rz.
"Noch immer ist der AbwĂ€rtstrend intakt und noch immer gibt es kein Halten auf dem Weg nach unten", schrieb Analyst Christoph Geyer. Die BörsenumsĂ€tze in der RĂŒckschlagsphase sprĂ€chen allerdings noch nicht fĂŒr einen echten Ausverkauf. Die Landesbank Helaba konstatierte: "Die Verunsicherung insbesondere wegen der Energieversorgung aus Russland hĂ€lt an".
Kursreaktionen der Dax-Konzerne gemischt
Der MDax der mittelgroĂen Börsentitel gab um 0,39 Prozent auf 29.613 ZĂ€hler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor knapp ein Prozent.
Nach den Quartalsberichten der Dax-Konzerne Deutsche Bank, Mercedes-Benz, Puma, Qiagen und Symrise waren die Kursreaktionen gemischt. WĂ€hrend Symrise und Qiagen mit jeweils plus rund drei Prozent an der Dax-Spitze lagen, gaben Mercedes-Benz und Puma nach.
Am Dax-Ende fanden sich die Papiere der Deutschen Bank mit einem Verlust von sechs Prozent. Beim Geldhaus monierten Analysten hohe Kosten im ersten Quartal, nicht zuletzt fĂŒr VergĂŒtungen.
Quartalszahlen der Commerzbank galten als "brilliant"
In der zweiten Reihe verteuerten sich die Aktien der Software AG um gut ein Prozent und die von Bechtle um knapp drei Prozent. Bechtle fĂŒhrten nach einem ĂŒberzeugenden Quartalsbericht die Gewinner im MDax an. Die Aktien der Commerzbank drehten nach anfĂ€nglichen Gewinnen ins Minus, obwohl HĂ€ndler die Quartalszahlen als "brillant" bezeichneten.
Im SDax der kleineren Titel bĂŒĂten die Aktien der Deutsche-Bank-Tochter DWS 4,6 Prozent, nachdem der Vermögensverwalters die Quartalszahlen veröffentlicht hat.