Aktien New York Ausblick: Erholung vom tiefroten Freitag bleibt zunÀchst aus
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem deutlichen Kursrutsch vor dem Wochenende ist am Montag an den US-Börsen vorerst keine Erholung abzusagen. Zeitweise sah es nach einer positiven Eröffnung aus, doch wenige Stunden vor dem Auftakt drehten die Indikationen wieder in die Verlustzone. Die Grundstimmung der Anleger sei weiter von Vorsicht geprÀgt, bevor am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Agenda steht.
WÀhrend der Broker IG den Dow Jones Industrial eine Stunde vor Börsenstart mit 32 962 Punkten fast auf Freitagsniveau taxierte, verlor der technologielastige Nasdaq 100 -Index 0,43 Prozent auf 12 799 Punkte. Der Dow, der am Freitag um 2,8 Prozent gefallen war, bewegt sich derzeit auf einem Tief seit Mitte MÀrz. Der Nasdaq-Index war am Freitag sogar um 4,5 Prozent auf sein niedrigstes Niveau seit mehr als einem Jahr abgesackt wegen enttÀuschender Quartalsberichte von Amazon und Apple.
Wenn die Fed am Mittwoch ihre geldpolitischen BeschlĂŒsse bekannt geben wird, gehen Anleger derzeit von einer Erhöhung des Leitzinses um 50 Basispunkte aus. "Doch darĂŒber hinaus warten die Investoren auf neue Erkenntnisse ĂŒber die zusĂ€tzlich anstehenden Schritte zur BekĂ€mpfung der Inflation", blicken die Metzler-Experten ĂŒber die konkreten BeschlĂŒsse hinaus.
Konjunkturell bleiben die Corona-Lockdowns in China und der anhaltende Ukraine-Krieg international bedeutende Sorgenpunkte fĂŒr die Anleger. Auch deshalb dĂŒrften frische Konjunkturdaten aus den USA besonders kritisch beĂ€ugt werden. Nach dem Börsenstart wird dort der ISM-Einkaufsmanagerindex fĂŒr das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht, ein vielbeachteter FrĂŒhindikator. ErgĂ€nzend dĂŒrften auch Zahlen zu den Bauinvestitionen im Blick stehen.
Die Aktien der beiden Tech-Giganten Amazon und Apple kommen vorbörslich nicht zu Ruhe. Vor allem die Amazon-Titel knĂŒpften mit einem Abschlag von 1,7 Prozent an ihren Kurseinbruch um 14 Prozent vom Freitag an. Bei Apple belief sich das vorbörsliche Minus nach dem Freitagsverlust von 3,7 Prozent auf 0,8 Prozent. Bei dem iPhone-Hersteller wurde bekannt, dass die EU-Kommission ihm im Umgang mit der Bezahllösung Apple Pay einen VerstoĂ gegen Wettbewerbsvorschriften vorwirft.
Unter den Dow-Werten zĂ€hlte Chevron vorbörslich mit 0,9 Prozent zu den Verlierern, wĂ€hrend die Titel des Wettbewerbers ExxonMobil 1,3 Prozent einbĂŒĂten. Die Bewegungen wurden einmal mehr im Zusammenhang mit dem Ălpreis gesehen, der am Montag anfĂ€ngliche Verluste deutlich ausweitete. Innerhalb der EU gibt es nach Darstellung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck noch keine Einigung ĂŒber ein Embargo gegen russisches Ăl.
Ein besonders deutlicher Verlierer waren vorbörslich die Moody's-Aktien mit einem Kursrutsch um 6,8 Prozent. Der Finanzrating-Anbieter verfehlte im ersten Quartal mit seinem Gewinn die Erwartungen und kĂŒrzte den Jahresausblick. Besser sah es fĂŒr die Anleger von Activision Blizzard aus, mit einem Anstieg um 1,6 Prozent. Hier wurde darauf verwiesen, dass Investoren-Legende Warren Buffett mittlerweile 10 Prozent an dem Computerspiele-Konzern hĂ€lt.