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Russland-Sanktionen: EU-Ölembargo treibt Ölpreise auf Zwei-Monats-Hoch


EU-Ölembargo treibt Rohölpreise auf Zwei-Monats-Hoch

Von rtr, dpa
Aktualisiert am 31.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Erdrölraffinerie im Brandenburgischen Schwedt (Symbolbild): Der Ölpreis ist über Nacht stark gestiegen.
Erdölraffinerie im brandenburgischen Schwedt (Symbolbild): Der Ölpreis ist über Nacht stark gestiegen. (Quelle: Frank Ossenbrink/imago-images-bilder)
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In der Nacht von Montag zu Dienstag steigt der Ölpreis auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Grund dafür ist das beschlossene Ölembargo der EU-Staaten gegen Russland.

Die Einigung der EU-Staaten auf ein weitgehendes Ölembargo gegen Russland treibt die Ölpreise am Dienstag auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Das Nordseeöl Brent steigt um bis zu 1,6 Prozent auf 123,58 Dollar je Fass. Das US-Öl WTI verteuert sich um zeitweise 3,4 Prozent auf 118,97 Dollar je Barrel.

"Die teilweise Verbannung russischen Öls aus der EU treibt den Preis für das schwarze Gold nach oben", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Und nach den unerwartet hohen Inflationswerten gestern heizt der steigende Ölpreis die Inflationssorgen weiter an."

Die EU-Staaten hatten sich in der Nacht im Streit um das geplante Ölembargo gegen Russland auf einen Kompromiss verständigt. Auf Drängen Ungarns hin sollen vorerst nur russische Öl-Lieferungen über den Seeweg unterbunden werden, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der Nacht zum Dienstag nach Beratungen mit den Staats- und Regierungschefs in Brüssel bestätigte. Per Pipeline erfolgende Transporte werden zunächst weiter möglich sein.

Ungarn blockierte Ölembargo

Ungarn hatte vor dem Durchbruch beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel wochenlang auf seine große Abhängigkeit von russischem Öl verwiesen und eine Einigung auf ein Embargo blockiert. Relevant war das auch deswegen, weil es Teil eines ganzen Sanktionspakets ist. Dieses sieht auch vor, die größte russische Bank, die Sberbank, aus dem Finanzkommunikationsnetzwerk Swift auszuschließen, sowie staatliche Fernsehnachrichtensender in der EU zu verbieten.

Kurz vor der Einigung auf den Kompromiss hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sein Unverständnis über das zögerliche Vorgehen der EU beim neuen Sanktionspaket geäußert. "Warum kann Russland mit dem Verkauf von Energie immer noch fast eine Milliarde Euro pro Tag verdienen?", fragte Selenskyj per Video-Schalte.

Angst vor Wirtschaftskrise

Nach Schätzungen der EU-Denkfabrik Bruegel gaben EU-Staaten bis vor Kurzem noch täglich etwa 450 Millionen Euro für Öl aus Russland aus, hinzu kamen noch rund 400 Millionen Euro täglich für Gas. Deutschland lehnt ein Embargo ab, weil es noch immer stark von russischem Gas abhängig ist und bei einem zu schnellen Einfuhrstopp eine Wirtschaftskrise befürchtet.

Neben dem Kompromiss zum Ölembargo vereinbarten die Staats- und Regierungschefs, der Ukraine bis Ende des Jahres weitere Finanzhilfen von bis zu neun Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Mit dem Geld soll die Ukraine laufende Kosten etwa für Rentenzahlungen und den Betrieb von Krankenhäusern decken können.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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