Dax stĂĽrzt wegen Gaskrise ab
Wegen der Gaskrise und der Aktivierung der Alarmstufe sorgen sich Investoren. Der Dax schloss am Donnerstag unterhalb von 13.000 Punkten.
Die Ausrufung der Gas-Alarmstufe durch die Bundesregierung versetzt die europäischen Börsen in Aufruhr. "Den Anlegern wird gerade auf eindrucksvolle Art und Weise vor Augen geführt, dass die deutsche Wirtschaft im Falle einer vollständigen Unterbrechung der Gasverbindungen zu Russland in ernste Schwierigkeiten geraten könnte", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research.
Der deutsche Leitindex fiel am Donnerstag um 1,7 Prozent auf 12.918,53 Punkte und der EuroStoxx50 um 0,6 Prozent auf 3.442,16 Zähler. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hielt sich dagegen knapp im Plus bei 30.486,10 Stellen.
- Aktueller Kurs: Wo steht der Dax gerade?
Parallel dazu stieg der europäische Erdgas-Future wegen reduzierter Lieferungen aus Russland um 4,4 Prozent auf 131,85 Euro je Megawattstunde. Bis eine nachhaltige Alternative für russisches Gas gefunden sei, müsse mit weiteren Preissteigerungen gerechnet werden, sagten Börsianer. Bislang hielten sich die Beeinträchtigungen zwar in Grenzen. "Aber der Markt ist in einem empfindlichen Gleichgewicht." Was die Ausrufung für Verbraucher bedeutet, lesen Sie hier.
Zinserhöhungen könnten Wirtschaft in Rezession stürzen
Die heimischen Unternehmen bliesen ebenfalls Trübsal. "Die überraschend schwachen Einkaufsmanager-Indizes schüren die Debatte über ein verlangsamtes Wachstum und werfen die Frage auf, wie stark die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen wirklich anheben kann." Vor diesem Hintergrund rutschte der Euro um 0,5 Prozent auf 1,0514 Dollar ab.
Darüber hinaus hatten Investoren noch an den jüngsten Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell zu knabbern. Er bekannte sich bei seiner halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress zu weiteren zügigen Zinserhöhungen, um die Inflation in den Griff zu bekommen.
Außerdem bezeichnete er eine Rezession als möglich und schloss eine Zinserhöhung um einen vollen Prozentpunkt nicht aus. Experten befürchten, dass Notenbanken mit einer überhasteten Straffung der Geldpolitik die Konjunktur abwürgen.