Simbabwe will Goldmünzen als Zahlungsmittel einführen
In der Finanzkrise greift Simbabwe zu drastischen Mitteln. Zum Schutz gegen die Inflation sollen noch in diesem Monat Goldmünzen als Wertaufbewahrungsmittel eingeführt werden.
Die Zentralbank von Simbabwe will wegen der galoppierenden Inflation und der Währungskrise noch in diesem Monat mit dem Verkauf von Goldmünzen als Wertaufbewahrungsmittel beginnen. Diese sollen ab 25. Juli in der Landeswährung Simbabwe-Dollar, in US-Dollar und in anderen Fremdwährungen zu einem Preis verkauft werden, der sich nach dem aktuellen internationalen Goldpreis und den Produktionskosten richtet, wie Zentralbankchef John Mangudya ankündigte.
Die "Mosi-oa-tunya"-Münze – benannt nach den Victoriafällen – könne in Bargeld umgetauscht und im In- und Ausland gehandelt werden, so die Zentralbank. Die Münze werde eine Feinunze Gold enthalten und unter anderem von den lokalen Banken verkauft. Goldmünzen werden von internationalen Anlegern zum Schutz vor Inflation und Risiken wie Kriege verwendet.
- Aktueller Kurs: Wo steht der Goldpreis gerade?
Simbabwes Zentralbank hatte den Leitzins erst in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt – von 80 auf 200 Prozent. Grund dafür ist der enorme Anstieg der Lebenshaltungskosten. Die Inflationsrate kletterte im Juni auf fast 192 Prozent.
US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel geplant
Das wirft einen Schatten auf den Versuch von Präsident Emmerson Mnangagwa, die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Zentralbank plant, den US-Dollar in den nächsten fünf Jahren zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen. Das soll das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes stärken.
Simbabwe gab 2009 seinen heimischen Dollar auf und entschied sich stattdessen für die Verwendung ausländischer Währungen, vor allem des US-Dollars. 2019 führte die Regierung die Landeswährung wieder ein. Diese hat allerdings rasch wieder an Wert verloren.
Die rasant steigende Inflation in dem Land im südlichen Afrika setzt der Bevölkerung zu. Dort haben die Menschen bereits mit Engpässen zu kämpfen. Das weckt Erinnerungen an das wirtschaftliche Chaos, das vor Jahren unter der fast vier Jahrzehnte währenden Herrschaft des langjährigen Machthabers Robert Mugabe herrschte.