Am Mittwoch haben schwache chinesische Wirtschaftsdaten Europas wichtigste Börsen belastet. Die konjunkturelle Erholung in China hat sich verlangsamt.
Dem EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gelang es, seine Verluste aus jüngster Vergangenheit auszuweiten und bis zum Mittag sank er um 0,49 % auf 4270,63 Punkte. Für den Monat Mai zeichnet sich somit ein Minus von etwa 2 % ab.
Am Mittwoch gab der französische Cac 40 um 0,51 % auf 7172,88 Punkte nach und auch der britische FTSE 100 („Footsie“) verzeichnete einen Rückgang um 0,18 % auf 7508,86 Punkte.
Wichtige konjunkturelle Frühindikatoren für die chinesische Wirtschaft fielen im Mai negativer aus als prognostiziert. So sank der offizielle Einkaufsmanagerindex im herstellenden Gewerbe bereits den zweiten Monat in Folge und ging von 49,2 auf 48,8 Punkte zurück. Ein Wert unterhalb der Grenze von 50 Punkten ist ein Hinweis auf eine Kontraktion. Auch wenn der Index für das Dienstleistungsgewerbe im expansiven Bereich blieb, fiel er ebenfalls.
Nach Einschätzung des Analysten Tommy Wu von der Commerzbank beeinträchtige die schwache Konjunktur im Privatsektor weiterhin das Wachstum des verarbeitenden Gewerbes. Zudem sei dabei auch die anhaltende Schwäche der Auslandsnachfrage nach Waren relevant.
Im EuroStoxx blieben die Anteilsscheine von AB Inbev unter Druck und büßten 2,5 % ein. Neue US-Branchendaten haben zuletzt einen zunehmenden Rückgang der Marktanteile, des Absatzes und des Umsatzes des Bierportfolios des Unternehmens gezeigt. Dies gilt vor allem für die Marke Bud Light, bei der es eine Marketingkooperation mit einer Transgender-Influencerin gibt.
Die Aktien von Capgemini stiegen um 4,9 % und standen somit an der Spitze des Cac 40. Der derzeitige Hype rund um Künstliche Intelligenz (KI) kam ihnen zugute: Das IT-Unternehmen erweiterte eine strategische Partnerschaft mit Google Cloud im Bereich Datenanalyse und KI.
Im „Footsie“ lagen die Titel von B&M European Value Retail nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen mit einem Plus von 5,8 % in Führung. Der Discount-Einzelhändler habe in Anbetracht des momentanen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes ermutigende Resultate vorgestellt, hieß es seitens der Experten des Analysehauses Shore Capital.
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