Aktien Frankfurt Ausblick: Moderater Rückschlag – Geldpolitische Erkenntnisse belasten

Von ella, dpa23.03.2023, 09:14

Im Dax zeichnet sich am Donnerstag vor dem Hintergrund des fortgesetzten geldpolitischen Straffungskurses der US-Notenbank Fed ein moderater Rückschlag ab. Fed-Chef Jerome Powell machte am Abend zuvor jenen einen Strich durch die Rechnung, die in Anbetracht der Turbulenzen bei einigen US-Regionalbanken auf ein jähes Ende der Zinserhöhungen oder sogar baldige Zinssenkungen gehofft hatten. Überdies positionierte sich US-Finanzministerin Janet Yellen gegen eine „pauschale“ Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems.

t-online aktuell 23.03.2023

Etwa eine Stunde vor Handelsstart signalisierte der X-Dax für den Dax ein Minus von 0,3 % auf 15 176 Zähler. Am Vortag hatte der Leitindex zeitweise noch bis zu 15 300 Punkte erreicht, war aber letztendlich nicht nachhaltig über seine 50- und 21-Tage-Linien hinausgekommen. Diese kurz- bis mittelfristigen Trendindikatoren sorgen im Chart nun für Widerstand. Am Donnerstag wird überdies mit einem etwas schwächeren EuroStoxx 50 gerechnet.

Die geldpolitischen Erkenntnisse hatten den US-Börsen am Abend zuvor spät zu schaffen gemacht. So hieß es bei der Commerzbank, dass die Fed zunächst entschieden bei ihrer Inflationsbekämpfung geblieben sei. Den Erwartungen entsprechend hatte sie ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Darüber hinaus wurde angedeutet, dass in diesem Jahr noch eine weitere Zinserhöhung folgt. Am Donnerstag könnte eine solche von der Schweizerischen Nationalbank und der Bank von England kommen.

Auch Yellens Äußerungen belasteten im New Yorker Handel. Während einer Anhörung vor einem Unterausschuss des Senats sagte diese, dass eine „pauschale“ Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems kein Thema sei. Der Commerzbank zufolge missfiel es den Anlegern in New York, dass den Märkten damit in der Bankenkrise kein „Blankoscheck“ ausgestellt wurde. Die Aktien der Commerzbank sowie der Deutschen Bank sanken in Deutschland vorbörslich um bis zu 1 %.

Am Donnerstag rücken nun aus den Reihen der Dax-Indizes zahlreiche Unternehmenszahlen in den Fokus. So will etwa der Dax-Konzern Heidelberg Materials seine Dividende für das Jahr 2022 auf 2,60 € je Aktie erhöhen – eine Summe, die leicht über den Markterwartungen liegt.

Resultate aus dem Kreis der Nebenwerte gab es am Morgen von der Hornbach Holding, Nemetschek, Vitesco, CTS Eventim, Befesa, Scout24 sowie Indus Holding, Zeal Netwerk und PVA Tepla. Allerdings waren von vielen dieser Unternehmen schon im Vorfeld Eckdaten bekannt.

Eine Jefferies-Analystenabstufung belastete Siltronic vorbörslich mit minus 1,7 %. Der Experte Constantin Hesse sieht zwar kein großes Kursrisiko, für Kursgewinne mangele es seiner Ansicht nach in den folgenden Monaten aber an Impulsen. Auf den Endmärkten bleibe die Nachfrage verhalten.

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