WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Mittwoch vor der US-Zinsentscheidung nur wenig bewegt. Wie bereits an den Vortagen pendelte der ATX um die Marke von 3.600 Punkten. Letztlich schloss der Leitindex mit einem Zuwachs von 0,13 auf 3.604,88 Zähler knapp darüber. Der ATX Prime gewann 0,13 Prozent auf 1.802,15 Einheiten. Moderate Abgaben gab es im europäischen Umfeld.
Die Märkte wappneten sich für die Sitzung der US-Notenbank Fed am Abend. Allgemein wird erwartet, dass die Fed eine Zinssenkung vornehmen wird, das Ausmaß dieser bleibt jedoch fraglich. Dem "FedWatch Tool" der CME Group zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt von 0,50 Prozentpunkten bei etwa 61 Prozent.
Es gebe allerdings auch gute Gründe, ein eher vorsichtiges Vorgehen der Notenbank zu erwarten, kommentierten die Marktbeobachter der Helaba. Denn die US-Wirtschaft befinde sich weiterhin auf Wachstumskurs, während auch die vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote und die zu hohe Kerninflationsrate für ein gemächlicheres Vorgehen der Fed sprechen würden.
Für die Aktienmärkte wäre ein kleinerer Zinsschritt um 0,25 Punkte zudem nicht unbedingt negativ. So "könnte sich die Stimmung am Aktienmarkt eher bei einem großen Zinsschritt trüben", erklären die Helaba-Experten weiter, "denn dann wären verstärkte Konjunktursorgen zu befürchten."
Kursbewegende Nachrichten zu Einzelwerten waren Mangelware. Auffällig waren erneut die Immobilienwerte. Immofinanz erholten sich, bei erneut sehr hohem Volumen, um 1,1 Prozent. Am Dienstag war das Papier ohne fundamentale Neuigkeiten knapp 15 Prozent abgesackt. CA Immobilien gaben um 2,5 Prozent nach.
Seit Ende August zeigen sich die beiden Aktien mit hohen Umsätzen äußerst volatil. Spannend könnte es hier nun mit Blick auf den großen Verfallstag an den Terminbörsen am Freitag werden. Zuletzt wurden bei den Papieren nämlich vermehrt hohe Derivatepositionen ausgewiesen. Diese könnten Marktbeobachtern zufolge ein Grund für die undurchschaubaren Kursschwankungen der vergangenen Wochen sein.
Leichter schlossen auch Mayr-Melnhof. Die Analysten der Baader Bank haben ihre Gewinnschätzungen für den Kartonhersteller unter Beibehaltung ihrer Kaufempfehlung merklich reduziert. Die niedrigeren Schätzungen würden sich großteils aus einer langsameren Erholung bei der Konsumentennachfrage ergeben, schrieb Baader-Analyst Varun Sikka. Am Mittwoch fielen die Mayr-Melnhof um 1,6 Prozent, mit einem Verlust von gut 30 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Aktie zu den schwächsten ATX-Werten im laufenden Jahr./spa/mha/APA/jha
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