Der deutsche Aktienmarkt wird zu Beginn der neuen Woche voraussichtlich eine Pause einlegen, nachdem er zuletzt deutliche Kursgewinne verzeichnete. Der Dax hat eine Stunde vor Handelsstart einen Rückgang um 0,04 Prozent auf 16.045 Punkte durch den X-Dax signalisiert. Der Leitindex erholte sich am Donnerstag und Freitag um insgesamt etwa zweieinhalb Prozent, angetrieben durch die Beilegung des US-Schuldenstreits. Am Montagmorgen wurde ein Anstieg von 0,1 Prozent für den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 erwartet.
Der Dax fiel in der vergangenen Woche zeitweise auf den niedrigsten Stand seit April und erreichte 15.629 Punkte. Zum Ende der Woche gelang ihm jedoch ein deutlicher Anstieg über die wichtige Marke von 16.000 Punkten. In den Fokus rücken nun wieder die kleine Kurslücke unterhalb von 16.143 Punkten und das Rekordhoch bei 16.331 Punkten.
Die Marktstrategen der Bank JPMorgan hoben allerdings den Zeigefinger. In einem aktuellen Kommentar schrieben die Marktstrategen um Mislav Matejka, dass die allgemeine Annahme, das Schlimmste sei bereits überstanden, sich als falsch erweisen könnte. Die Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik hätten sich in der Vergangenheit immer erst mit Verzögerung gezeigt. Wahrscheinlich seien auch die staatlichen Konjunkturimpulse in China nicht von großer Bedeutung, auf die am Freitag spekuliert wurde.
Die Aktien des Online-Modehändlers Zalando gerieten vorbörslich unter Druck nach einer kritischen Studie der Bank JPMorgan. Analystin Georgina Johanan blickt skeptisch auf die Geschäftsentwicklung. Internet-Zugriffdaten und Indikatoren für die Markendynamik belegen der Expertin zufolge bei Zalando und Branchenkollege H&M für den Mai eine nachlassende Geschäftsdynamik in Deutschland.
Einen Blick wert sein könnten die Aktien von Henkel. Der Leiter des Konzerns für Verbrauchsgüter, Carsten Knobel, gab bekannt, dass weitere Anhebungen der Preise bevorstehen. Die Rohstoff- und Energiepreise seien für Henkel 2021 und 2022 um drei Milliarden Euro gestiegen, sagte der Manager der „Rheinischen Post“. „Das hat unsere Gewinnmarge – trotz aller Sparanstrengungen – deutlich belastet.“ Die Aktien des Unternehmens fielen im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate um 0,1 Prozent.
Auf Tradegate erholten sich die Aktien der Deutschen Telekom um 2,8 Prozent von ihrem neunprozentigen Kurseinbruch am Freitag. Nachrichten über eine mögliche Konkurrenz durch Amazon hatten die T-Aktie und die Papiere der US-Mobilfunktochter der Bonner, T-Mobile US, unter heftigen Verkaufsdruck gesetzt. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf informierte Quellen beruft, prüft der Online-Händler ein Mobilfunkangebot für seine Prime-Kunden in den USA.
Der Telekommunikationskonzernen 1&1 will trotz des Verzugs beim Ausbau des eigenen Mobilfunknetzes die langfristigen Vorgaben der Bundesnetzagentur erfüllen, wie 1&1-Chef und United-Internet-Hauptaktionär Ralph Dommermuth der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte. Die Aktien von 1&1 stiegen auf Tradegate um 0,3 Prozent an.
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