Die Entspannung, die nach der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstagnachmittag eingetreten war, hielt auch am Freitag an. Im Kampf gegen die hohe Inflation hatten sich die Währungshüter nicht von Problemen der Bankenbranche beirren lassen. Darüber hinaus gab es weitere Unterstützung für Banken: Nachdem die Schweizerische Nationalbank schon am Mittwochabend der Credit Suisse zur Hilfe kam, gab es in den USA nun für die US-Regionalbank First Republic eine milliardenschwere Unterstützung durch die größten amerikanischen Geldhäuser.
In den ersten beiden Handelsstunden hat der EuroStoxx 50 am Freitag auf 4174 Punkte zugelegt. Er notierte zuletzt noch mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 4141 Punkten.
In Folge der Marktturbulenzen, hervorgerufen durch die US-Regionalbankenkrise und verstärkt durch den zeitweiligen Kurseinbruch der Credit Suisse, sackte er im Verlauf der Woche bis auf 4018 Punkte ab. Dies war der tiefste Stand seit der zweiten Januarwoche. Am Mittag steht nun ein großer Verfall an den Terminbörsen an.
Der Pariser Leitindex Cac 40 stieg am Freitag weiter und erreichte zuletzt 7052 Punkte, was einem Plus von 0,4 Prozent entspricht. Dank starker Rohstoffwerte konnte auch der britische FTSE 100 um 0,9 Prozent auf 7478 Punkte klettern.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners bemerkte: „Das Banken-Thema ist natürlich nicht weg. Aber es hat erst einmal deutlich an Brisanz verloren.“ Der Volatilitätsindex als Indikator für Schwankungen und somit Spiegel der Unruhe sei innerhalb von 24 Stunden um knapp ein Viertel gefallen – ein gutes Signal der Beruhigung für die Märkte. Der europäische Bankenindex Stoxx Europe 600 Banks setzt seine Erholung fort, nachdem er im Laufe der Woche seine Jahresgewinne nahezu ganz abgegeben hatte.
Am Freitag sind Aktien aus den Bereichen Öl und Gas sowie von Bergbauunternehmen besonders gefragt. Stahlwerte etwa profitierten von einer starken Prognose von US Steel. Der Preis für Rohöl erholte sich nach schweren Wochenverlusten.
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