Frankfurter Aktien: Dax kämpfte mit 15 000 Punkten

Von ella, dpa17.03.2023, 13:27

Am Freitag rang der Dax im Sog des jüngsten Leitzinsentscheids in Europa und dank der beruhigten Lage im Bankensektor mit den 15 000 Punkten. Die noch höheren Gewinne zu Beginn des Tages minimierten sich jedoch während der ersten Tageshälfte mit dem bevorstehenden Verfallstermin merklich. Der deutsche Leitindex hat zuletzt bloß noch knapp mit 0,03 Prozent im Plus bei 14 968,95 Zählern gestanden – und damit jedoch erneut ein wenig unterhalb der psychologisch bedeutsamen Marke.

t-online aktuell 17.03.2023

An der Termin- und Derivatebörse verfallen gegen Mittag Eurex Optionen und Terminkontrakte auf den Dax und den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50. Investoren versuchen zu den Verfallterminen, die Indizes in die Richtung zu bewegen, die für ihre Marktposition einen Vorteil darstellt.

Der MDax der mittelgroßen Firmenwerte hatte sich bereits zuvor ins Minus bewegt und erfuhr letztendlich einen Abschlag von

0,68 Prozent auf 26 860,96 Punkte. Dagegen blieb der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone positiv mit

0,14 Prozent bei 4122,89 Punkten.

Am Markt bewirkte eine milliardenschwere Unterstützung für die US-Regionalbank First Republic durch die größten amerikanischen Geldhäuser nach den Hilfen der Schweizer Notenbank für die Credit Suisse Erleichterung. Auch die jüngste Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vor dem Wochenende immer noch einen Effekt – eine positive Reaktion an den Börsen war die Folge.

Im Kampf gegen die hohe Inflation hatten sich die Währungshüter nicht von Problemen der Finanzbranche verunsichern lassen und den Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte erhöht. Indes legte sich die EZB auf weitere Zinsschritte für die Zukunft nicht fest. Das lässt Anleger auf eine für die Zukunft gemäßigtere Gangart hoffen. Ähnlich sehen die Erwartungen auch mit Fokus auf die US-Notenbank Fed aus. Im Blickfeld stand zudem eine leichte Lockerung der chinesischen Geldpolitik mit der Reduzierung des Mindestreservesatzes, den Banken verpflichtet sind vorzuhalten.

Nach sehr hektischen Handelstagen steht im bisherigen Wochenverlauf für den deutschen Leitindex aber nach wie vor ein Minus von fast drei Prozent zu Buche. Konstantin Oldenburger von CMC Markets meint, dass die Banken die Märkte auch noch lange Zeit weiter beschäftigen. Kurzfristig mag das Liquiditätsproblem im Sektor gelöst erscheinen, aber auf lange Sicht stelle sich die Frage, „wie solvent vor allem die kleinen und mittelgroßen Banken in den USA auf Dauer wirklich sind.“

Die Kursgewinne bei den Banken im Dax schwankten im Verlauf der verbesserten Stimmung: Deutsche Bank und Commerzbank erreichten am Mittag noch Gewinne von bis zu 2,4 Prozent.

Ansonsten machte auf Firmenseite ein angehobener Ausblick des Konkurrenten Fedex die Aktien der Deutschen Post zum Favoriten im Dax, indem sie um 2,1 Prozent teurer wurden. Ein Händler verkündete, dass Fedex seine Ziele aber aufgrund erfolgreicher Kosteneinsparungsmaßnahmen verbessert habe. Er hält die Auswirkungen auf die Post deshalb für begrenzt.

Die Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise waren mit einem Plus von 2,2 Prozent ebenfalls begehrt, und zwar nachdem Goldman Sachs sie empfohlen hatte. SAP-Anteile erhöhten sich derweil nach einem positiven Votum sowie einer deutlichen Kurszielanhebung durch die französische Exane BNP auf ein Hoch seit mehr als zwei Jahren. Der Rückenwind ließ hier allerdings nach.

Bei Vonovia konnten nach etwas Orientierungslosigkeit die Schwarzseher dominieren. Angesichts der deutlichen Reduzierung der Dividende und dem in Aussicht gestellten Gewinnrückgang fielen die Kursverluste mit minus 1,6 Prozent jedoch überschaubarer aus als zuletzt nach ähnlichen Branchenmitteilungen.

Nach endgültigen Jahreszahlen stiegen die Aktien des IT-Dienstleisters Bechtle um mehr als zwei Prozent. Der Jefferies-Analyst Martin Comtesse redete von einem zuversichtlich stimmenden Ausblick. Die Dividende sei außerdem besser als gedacht ausgefallen.

Des Weiteren präsentierten sich die Rohstoff- und Stahlwerte stark. Um bis zu 3,1 Prozent verteuerten sich Aurubis und Thyssenkrupp im MDax sowie Salzgitter im SDax. Börsianer verwiesen auf den Ausblick des US-Konzerns United States Steel für das laufende erste Quartal. Bei den Experten von Jefferies war von einem optimistischen Ausblick die Rede.

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