Ganztägiger Warnstreik im öffentlichen Dienst in Hamburg

Von ella, dpa23.03.2023, 09:11

Am Donnerstag sind zahlreiche Angestellte des öffentlichen Dienstes unter dem Motto „Wir sind das Gold der Stadt!“ in einen ganztägigen Warnstreik getreten. Eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi sagte am Donnerstagmorgen in Hamburg: „Der Warnstreik hat wie geplant überall in Hamburg begonnen.“ Betroffen seien etwa Krankenhäuser, die Stadtreinigung und die Staatsoper. Seit Mittwoch können lotsenpflichtige Schiffe aufgrund des Warnstreiks bei der Hafenverwaltung HPA weder ein- noch auslaufen.

t-online aktuell 23.03.2023

In Hamburg sind deshalb auch viele Kindertagesstätten geschlossen. Die Verdi-Sprecherin sagte dazu: „Wie viele Kitas letztendlich wirklich bestreikt werden, werden wir erst im Laufe des Tages sagen können.“ Unter den Betroffenen seien auf jeden Fall die Elbkinder-Kitas. Diese hatten schon am 20. März einen Elternbrief versandt, in dem sie vor einem Ganztagsstreik für Donnerstag warnten. Darin schrieb die Geschäftsführung, sie müsse akzeptieren, dass ihre Angestellten sich durch Beteiligung an Streiks der Gewerkschaften für ihre Belange einsetzen. Man sei bemüht, negative Folgen möglichst gering zu halten.

Angaben der Verdi-Sprecherin zufolge wollen sich auch andere Kindergartenträger, wie die Ballin Stiftung, der Hamburger Schulverein und der Arbeiter-Samariter-Bund, an den Streiks beteiligen. Es sei daher mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Eltern seien jedoch frühzeitig darüber informiert worden.

Am Flughafen beabsichtigten die Angestellten bereits am Mittwochabend, ihre Arbeit niederzulegen. Da diesmal die Sicherheitskontrollstellen, der Check-in sowie die Gepäck- und Flugzeugabfertigung von dem Streik ausgenommen sein sollten, rechnete der Flughafen damit, den Betrieb weitgehend aufrecht erhalten zu können. Für Donnerstag wurden 252 Flüge mit 125 Starts und 127 Landungen erwartet – mit etwa 31.000 Passagieren.

Die Streikenden wollen sich laut Gewerkschaftsangaben um 9.00 Uhr zu einer Kundgebung am Rathausmarkt versammeln und anschließend in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof ziehen. Dort soll dann eine Abschlusskundgebung stattfinden.

Vor der dritten Verhandlungsrunde vom 27. bis 29. März in Potsdam wollen die Arbeitnehmer mit dem Warnstreik ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bisher 5 Prozent mehr Gehalt in zwei Schritten sowie Einmalzahlungen im Umfang von insgesamt 2500 Euro.

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