Demokraten wie Republikaner hat US-Präsident Joe Biden zu mehr gegenseitigem Respekt und Zusammenarbeit aufgerufen. Beim traditionellen Nationalen Gebetsfrühstück in der US-Hauptstadt Washington appellierte Biden am Donnerstag an Politiker beider Parteien, „dass wir anfangen, uns wieder zu sehen, uns wieder anzuschauen, (...) wieder wie wild miteinander zu streiten, aber dann doch gemeinsam zum Mittagessen zu gehen“. Der Demokrat mahnte: „Wir müssen anfangen, einander anders zu behandeln.“ Es gehe darum, einander auch mit Respekt zu begegnen und zu kooperieren. Mit Blick auf den neuen republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, sagte Biden: „Das ist es, was Kevin und ich tun werden.“ Und betonte weiter: „Kein Witz. Wir hatten gestern ein gutes Treffen.“
Am Mittwoch hatten sich McCarthy und Biden im Weißen Haus zu einem persönlichen Gespräch zur Schuldenobergrenze getroffen. Ein Streit zwischen beiden Parteien zu dem Thema könnte womöglich zum Zahlungsausfall der US-Regierung führen und die Weltwirtschaft in eine Krise stürzen. Dass man es nicht so weit kommen lassen wolle, hatten Biden und McCarthy zuletzt aber betont.
In den vergangenen Jahren sind die politischen Gräben zwischen Demokraten und Republikanern in den USA deutlich tiefer geworden. Regelrecht feindlich und hasserfüllt stehen sich Teile beider Parteien gegenüber. Zu parteiübergreifender Zusammenarbeit kommt es nur noch selten. Zahlreiche Hardliner, die bei der Schuldenobergrenze und vielen anderen Themen auf Blockade setzen, sind insbesondere in McCarthys Fraktion im Repräsentantenhaus vertreten. Nach dem Treffen mit Biden am Mittwoch hatte McCarthy allerdings auch versöhnliche Töne angeschlagen und mitgeteilt, es sei ein „sehr gutes Gespräch“ gewesen – auch wenn sie unterschiedliche Perspektiven hätten. Am Ende, glaube er, könnten Biden und er eine Einigung erzielen.
Das Nationale Gebetsfrühstück, bei dem Biden am Donnerstag auftrat, ist ein interreligiöses Treffen mit Predigten und anderen Ansprachen, zu dem Politiker aller Couleur aus dem In- und Ausland eingeladen werden. Seit mehr als sechs Jahrzehnten findet das jährliche Treffen in den USA statt.
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