Salzgitter schlägt über Anleihe Aurubis-Aktien los

15.10.2025, 16:28

(Kurse aktualisiert)

t-online aktuell 15.10.2025

SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter hat sich mit einer Wandelanleihe frisches Geld verschafft und stößt einen Teil seiner Beteiligung am Kupferkonzern Aurubis ab. Die Schuldverschreibungen haben einen Gesamtnennbetrag von 500 Millionen Euro, wie Salzgitter am Mittwoch mitteilte. Sie werden um den 22. Oktober ausgegeben und laufen bis zum Jahr 2032. Anleger sollen die Papiere unter bestimmten Bedingungen in Aurubis-Aktien umtauschen können, die anfänglich etwa 7,6 Prozent des Grundkapitals des Kupferkonzerns entsprechen. Der Umtauschpreis für eine Aurubis-Aktie betrage 145,80 Euro, hieß es. Der Kupon liegt bei 3,375 Prozent. Bereits am Dienstagabend hatte Salzgitter den Schritt angekündigt.

Der Kurs der Aurubis-Aktien fiel im Mittwochnachmittag zuletzt um 6,5 Prozent auf 108,20 Euro. Salzgitter-Aktien verloren 3,2 Prozent. Nach Einschätzung von Cole Hathorn vom Analysehaus Jefferies ist die Geldspritze über die Begebung einer Wandelanleihe, die die Interessenten in Aurubis-Aktien tauschen könnten, unter dem Strich leicht positiv für den Stahlkonzern. Salzgitter würde sich eine kostengünstigere Finanzierung für seine Investitionen sichern, ohne kurzfristig seinen Anteil von rund 30 Prozent am Kupferhersteller Aurubis verkaufen zu müssen.

Salzgitter ist mit knapp 30 Prozent größter Aktionär bei Aurubis. An der Börse ist der Kupferkonzern deutlich mehr wert als der Stahlkocher: Insgesamt wird Aurubis dort mit knapp 4,9 Milliarden Euro bewertet. Salzgitter kommt auf 1,8 Milliarden Euro Marktkapitalisierung.

Mit dem Erlös der Schuldverschreibungen will der Salzgitter-Konzern unter anderem weitere Ausgaben im Zusammenhang mit seinem Grünstahl-Projekt Salcos und Restrukturierungsmaßnahmen bestreiten. Der Salzgitter-Aufsichtsrat hatte Berichten zufolge kürzlich beschlossen, die zweite Stufe seines Grünstahl-Umbaus zu verschieben und erst 2028/29 über den weiteren Fortgang zu entscheiden. Grund seien die verschlechterten wirtschaftlichen und politisch-regulatorischen Rahmenbedingungen, hieß es.

Bisher war geplant, bis 2033 komplett auf grünen Stahl umzustellen und die drei kohlebefeuerten Hochöfen nach und nach durch Anlagen zu ersetzen, die zunächst mit Erdgas und später mit grünem Wasserstoff laufen. Die erste Stufe des Umbaus läuft seit 2023. Deutschlands drittgrößter Stahlkonzern investiert dafür derzeit mehr als zwei Milliarden Euro, davon eine Milliarde Euro, die Bund und Land zuschießen. Die erste Anlage soll 2027 in Betrieb gehen./mne/stw/tav/stk/he

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