Sturm auf das US-Kapitol: Weitere Person verurteilt

Von ella, dpa25.05.2023, 09:49

Beim Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021 posierte ein pensionierter Feuerwehrmann mit einem Fuß auf dem Schreibtisch von Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, nun muss er ins Gefängnis. Er wurde in Washington wegen seiner Beteiligung an dem Angriff auf den Parlamentssitz durch Anhänger des damals abgewählten Präsidenten Donald Trump zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

t-online aktuell 25.05.2023

Vorgeworfen wurde dem 62 Jahre alte Richard Barnett unter anderem Störung der öffentlichen Ordnung und Eindringen in ein offizielles Gebäude mit einer gefährlichen oder tödlichen Waffe, so die Staatsanwaltschaft am Mittwoch (Ortszeit). Er hatte damals einen im Inneren eines Spazierstocks versteckten Elektroschocker bei sich. Im Januar wurde er von einer Geschworenenjury in acht Anklagepunkten für schuldig befunden.

Richter Christopher Cooper beschuldigte ihn, versucht zu haben, aus dem Angriff Profit schlagen zu wollen und keine Reue zu zeigen, wie US-Medien aus dem Gerichtssaal berichteten. „Sie sind wohl oder übel zu einem der Gesichter des 6. Januar geworden, und ich denke, Sie haben das genossen“, erklärte er.

Auf einem Bild vom Tag des Kapitol-Sturms ist Barnett zu sehen, wie er auf Pelosis Bürostuhl sitzend seinen linken Fuß auf dem Schreibtisch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses gelegt hat. Nach den Berichten hinterließ er eine Notiz, in der er Pelosi als „Schlampe“ bezeichnete. Später bot er signierte Kopien des Bildes zum Verkauf an.

„Ich war an dem Tag wütend. Ich gebe zu, dass ich wütend war, und ich entschuldige mich dafür“, erklärte Barnett im Gerichtssaal laut den Berichten. Er beschuldigte die Regierung jedoch, ihn zwingen zu wollen, Reue für Taten zu zeigen, die er nicht begangen habe. Die Polizei habe damals friedliche Demonstranten im Kapitol angegriffen. Daher wolle er das Urteil anfechten.

Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger von Trump den Sitz des US-Parlaments in Washington gestürmt. Dort war der Kongress damals zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Zuvor hatte Trump seine Anhänger in eine Rede dadurch aufgewiegelt, man habe ihn durch Betrug bei der Abstimmung um seinen Sieg gebracht. Als Folge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Zahlreiche der Angreifer sind inzwischen verurteilt worden.

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