Verdi-Chef: Alle Mitglieder am Warnstreik beteiligt

Von ella, dpa27.03.2023, 12:20

Verdi-Chef Frank Werneke hat angesichts des weitreichenden Warnstreiks im öffentlichen Verkehr in Deutschland die Arbeitgeber zu einem Kompromiss im Tarifkonflikt um den öffentlichen Dienst aufgerufen. „Alle, wirklich alle Mitglieder, die wir heute zum Arbeitskampf aufgerufen haben, beteiligen sich an diesem Streik“, sagte Werneke am Montag zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam. „Es ist einfach Druck auf dem Kessel, weil die Beschäftigten es leid sind, sich jeden Tag mit warmen Worten abspeisen zu lassen, während die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden und viele Stellen unbesetzt sind.“

t-online aktuell 27.03.2023

Mehr als 400.000 Arbeitnehmer hatten sich bis zum Ende der letzten Woche in allen Verdi-Bereichen an den Warnstreiks beteiligt, was laut Werneke die größte Beteiligung seit Jahrzehnten sei. Verdi hatte neben dem öffentlichen Nahverkehr auch Kitas, Kliniken, Verwaltungseinrichtungen sowie viele andere Bereiche bestreikt. Das bringe „eine klare Botschaft mit an den heutigen Verhandlungstisch“: Die Beschäftigten fänden das bisherige Angebot der Arbeitgeber inakzeptabel. In der bis Mittwoch angesetzten Verhandlungsrunde wolle Verdi ein Ergebnis erzielen, so Werneke. Dies setze voraus, dass sich die Arbeitgeber bewegten.

Werneke betrachtet eine mögliche Schichtung als Lösung des Tarifstreits mit Skepsis: „Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, was in einer Schlichtung anders miteinander geredet werden sollte.“ Bei ausreichendem Willen zur Einigung könne man in den Verhandlungen die nötige Entgeltsteigerung vereinbaren.

Eine erneute Zusammenarbeit mit der Bahngewerkschaft EVG wie beim großen Verkehrsstreik am Montag schloss Werneke nicht aus. „Es gibt zahlreiche Berührungspunkte“, so der Verdi-Chef. Die gemeinsame Arbeitsniederlegung sei jedoch auch einfach das Ergebnis des Tarifkalenders, also der zeitgleichen Verhandlungslage von EVG und Verdi.

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