t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon

Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesImmobilien

Kaum noch rentabel: RWE-Chef Terium sieht Kernkraftwerke in Gefahr


RWE-Chef sieht Kernkraftwerke in Gefahr

Von reuters, dpa-afx, t-online
20.01.2014Lesedauer: 2 Min.
RWE-Atomkraftwerk Emsland: Der Betrieb ist nicht mehr so rentabel wie früherVergrößern des BildesRWE-Atomkraftwerk Emsland: Der Betrieb ist nicht mehr so rentabel wie früher (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

RWE-Chef Peter Terium rechnet mit einem vorzeitigen Aus für Kernkraftwerke. "Bei den jetzigen Strompreisen inklusive Brennelementesteuer sind die operativen Kosten für den Betrieb eines Kernkraftwerks so hoch, dass die Margen minimal geworden sind. Es wird also spannend", sagte Terium dem "Handelsblatt" (Dienstag). Bei einem weiteren Verfall des Strompreises seien auch die Kernkraftwerke "im roten Bereich".

"Es wäre nicht zu verantworten, ein Kraftwerk weiter laufen zu lassen, wenn ich damit jeden Tag Geld verliere", sagte Terium. "Dieses Geld habe ich nicht. Und meine Aktionäre geben es mir auch nicht." Auf dem DAX-Konzern lasten Schulden von mehr als 30 Milliarden Euro. Außerdem machen dem Versorger wie der gesamten Branche die gesunkenen Strom-Großhandelspreise zu schaffen.

Strommarkt soll reformiert werden

Der RWE-Chef begrüßt es zwar, dass Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) so zügig eine Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) angehe. Allerdings forderte er wie andere Betreiber von Großkraftwerken auch eine Reform des Strommarktes, weil die Renditen der Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke dramatisch gesunken sind.

"Wir brauchen Reservekapazitäten, um die Schwankungen bei Solar- und Windstrom abzufangen", sagte Terium. Und dafür müssten die Betreiber entlohnt werden: "Da die energiepolitische Debatte oft etwas verworren ist, nehme ich ein Bild aus dem Fußball: Wer Meister werden will, braucht eine starke Ersatzbank. Die Leute auf der Ersatzbank werden auch bezahlt, obwohl sie nicht immer spielen."

Kraftwerke im Wartestand

Mit dieser Forderung rennt Terium aber offene Türen ein. Die Bundesnetzagentur hatte erst kürzlich den Stilllegungsantrag des Versorgers EnBW für mehrere Kraftwerksblöcke abgewiesen. Dabei handelte es sich zwar nicht um Atommeiler, aber auch für die Bereithaltung dieser Kraftwerke wird EnBW entschädigt. Das Unternehmen hält die Vergütung jedoch nicht für ausreichend und hat Beschwerde gegen Bescheid der Netzagentur beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt:

Aus "Notwehr", wie EnBW-Chef Frank Mastiaux der "Welt" sagte. EnBW wollte fünf Kraftwerke in Marbach und Walheim vom Netz nehmen, die Bundesnetzagentur hat das untersagt - weil sie diese nach dem Aus für zwei Atomkraftwerke im Südwesten als "systemrelevant" für die Stromversorgung ansieht. Die Kohle- und Gaskraftwerke müssen bis mindestens Juli 2016 weiter betrieben werden. Die Gesellschaft befürchtet dadurch einen wirtschaftlichen Schaden. Für die Entschädigung gibt es eine Karenzzeit von zwölf Monaten - das heißt, dass EnBW im ersten Jahr kein Geld bekommt.

Signal für die Energiebranche

EnBW ist der erste deutsche Betreiber, dem die Abschaltung von Kraftwerken staatlicherseits verboten wurde. Insgesamt liegen der Bundesnetzagentur in Bonn 41 Anträge auf Kraftwerksstilllegungen vor. Der Streit zwischen dem Karlsruher Konzern und der Regulierungsbehörde dürfte deshalb Grundsatzcharakter mit Auswirkungen auf die gesamte Energiebranche haben.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website