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Wirtschaft: EWE muss internes Kontrollsystem überarbeiten


EWE muss internes Kontrollsystem überarbeiten

Von dpa-afx
10.09.2017Lesedauer: 2 Min.
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OLDENBURG (dpa-AFX) - Nach dem Abschluss einer Untersuchung von möglichen Unregelmäßigkeiten beim Oldenburger Energiekonzern EWE steht das Unternehmen weiter vor großen Herausforderungen. "Die Prüfungen zeichnen insgesamt ein Bild, mit dem wir nicht zufrieden sein können", sagte der Aufsichtsratschef, Bernhard Bramlage, nach einer Sitzung des Kontrollgremiums am Freitagabend.

Nach der vom Aufsichtsrat in Auftrag gegebenen Analyse muss das interne Kontrollsystem bei EWE stark überarbeitet werden. "Es war nach heutigen Maßstäben nur eingeschränkt wirksam", sagte Bramlage. Mängel gebe es insbesondere bei der Überwachung und Überprüfung der Geschäftsvorgänge. "Wir müssen interne Kontrollmechanismen verstärken. Das gilt für das gesamte Unternehmen", sagte der Konzernsprecher Christian Blömer.

Entlastung brachte der Bericht mit Blick auf die von Unbekannten erhobenen Korruptionsvorwürfe gegen Mitarbeiter der EWE-Tochter EWE Netz. "Sie waren schlicht und einfach haltlos", so Bramlage.

Unregelmäßigkeiten stellten die Prüfer bei der Abführung von Sozialabgaben fest. Die steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Behandlung von Zuschlägen sei bei EWE Netz nicht sachgerecht erfolgt, sagte Bramlage. "EWE arbeitet mit dem Finanzamt an einer abschließenden und einvernehmlichen Lösung."

Die lange als Kandidaten für freie Vorstandsmandate gehandelten EWE-Führungskräfte Timo Poppe und Torsten Maus entlastete der Aufsichtsrat. Beim Vorstandsmitglied der EWE-Tochter SWB, Poppe, seien keine Pflichtverletzungen festgestellt worden, hieß es. Beim Geschäftsführer von EWE Netz, Maus, gebe es Pflichtverletzungen in geringem Umfang, "die aber seiner Entlastung nicht entgegenstehen." Nach zahlreichen teils persönlichen Vorwürfen hatten beide im Juni mitgeteilt, derzeit nicht für offene Vorstandsposten zur Verfügung zu stehen.

Seit der Aufsichtsrat im Februar den bisherigen Vorstandschef Matthias Brückmann wegen "einer Vielzahl diverser grober Verfehlungen" entließ, sind drei von fünf Vorstandsmandaten frei. Brückmann hatte vor allem mit einer Spende von 253 000 Euro an eine Stiftung des Ex-Boxweltmeisters Wladimir Klitschko für Schlagzeilen gesorgt. Er soll sie überwiesen haben, ohne den Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zu informieren. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Untreue auf.

"Wir wollen die Positionen so schnell wie möglich besetzen und gehen davon aus, noch in diesem Jahr die notwendigen Entscheidungen treffen zu können", sagte Bramlage.

Als Konsequenz aus dem Prüfbericht erwartet der Aufsichtsrat Veränderungen in der Unternehmenskultur. "Da liegt noch relativ viel Arbeit vor uns", sagte der Vorsitzende. "Den Umstand, dass viele Vorwürfe anonym erhoben wurden, habe ich als befremdend, zum Teil als belastend empfunden." Keiner sei frei von Fehlern. Wichtig sei eine Kultur, in der Probleme offen angesprochen werden.

Konzernsprecher Blömer nannte den Bericht wichtig für EWE. "Die Untersuchung gibt Klarheit. Es braucht Klarheit für das Unternehmen und Klarheit in der Öffentlichkeit."

EWE ist einer der größten Stromanbieter Deutschlands. Das Unternehmen ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft und überwiegend im Besitz von Städten und Landkreisen in Nordwestdeutschland. Der Konzern beschäftigt mehr als 9100 Mitarbeiter.

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