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Wirtschaft: Uniper lehnt Fortum-Angebot ab - Unternehmenschef 'gesprächsbereit'


Wirtschaft
Uniper lehnt Fortum-Angebot ab - Unternehmenschef 'gesprächsbereit'

Von dpa-afx
21.11.2017Lesedauer: 2 Min.
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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Kraftwerksbetreiber Uniper wehrt sich gegen eine Übernahme durch die finnische Fortum. Vorstand und Aufsichtsrat empfehlen den Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Uniper befindet sich dabei jedoch in einer ungünstigen Position, hat sich Fortum doch bereits im Grundsatz mit Großaktionär Eon auf den Kauf von dessen rund 47 Prozent-Anteil geeinigt. Man müsse "realistisch sein", sagte denn auch Uniper-Chef Klaus Schäfer. Er zeigte sich "gesprächsbereit". Nach einem ersten Treffen mit Fortum sollen weitere Gespräche "zeitnah" folgen, sagte er.

Die Entscheidung von Vorstand und Aufsichtsrat, das Angebot nicht zur Annahme zu empfehlen, sei dabei einstimmig beziehungsweise ohne Gegenstimmen gefallen, hieß es weiter. Der Angebotspreis entspräche nicht dem Wert des Unternehmens. Fortum zahle dabei keine Kontrollprämie, erklärte Uniper. Dabei werde das Unternehmen aller Voraussicht nach zumindest die Eon-Anteile übernehmen und so faktisch eine Mehrheit der Stimmrechte in der Hauptversammlung erhalten. Für Uniper ergäbe sich nach eigenen Berechnungen ein Angebotspreis von mehr als 27 Euro je Aktie.

Fortum hatte Anfang November ein öffentliches Übernahmeangebot von insgesamt 22 Euro je Aktie vorgelegt. Eine Erhöhung des Angebots hatten die Finnen ausgeschlossen. Eine Mindestannahmeschwelle gibt es nicht. Uniper-Aktionäre können ihre Aktien noch bis zum 16. Januar 2018 andienen. Fortum will sich vor allem auf die Eon-Anteile konzentrieren. Sollte es dazu kommen, würde Eon ein Gesamterlös von 3,8 Milliarden Euro zufließen. Aus Sicht von Eon sei die Fortum-Offerte für Uniper sehr attraktiv, hieß es am Dienstag. Eon will eine finale Entscheidung Anfang nächsten Jahres treffen. Eine Annahme gilt jedoch als so gut wie sicher, hat sich Eon doch zu einer hohen Strafzahlung verpflichtet, sollte der Konzern einen Rückzieher machen. Diese könnte unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 1,5 Milliarden Euro betragen.

Als weiteren Kritikpunkt nannte Uniper, dass für den Düsseldorfer Kraftwerksbetreiber kein nennenswerter Beitrag für eine bessere Entwicklungsperspektive zu erkennen sei. Fortum konzentriere sich auf Wasser- und Kernkraft sowie thermische Kraftwerke in Russland und setze auf CO2-freie Erzeugung. Uniper dagegen sei stark in der konventionellen Energie aus Kohle und Gas engagiert. Auch geografisch ergebe sich kein Vorteil.

Zudem stünden verbindliche Zusagen seitens Fortum hinsichtlich der Weiterentwicklung von Uniper sowie deren Mitarbeiter weiter aus, sagte Uniper-Chef Schäfer. Die von Fortum dargelegten Absichten würden nur in dem Falle gelten, sollten die Finnen keine 75 Prozent der Stimmrechte erreichen.

"Jetzt beginnt die Zeit für Gespräche", sagte Schäfer. Es werde sich zeigen, ob Fortum dazu bereit sei, den öffentlichen Ankündigungen verbindliche Zusagen folgen zu lassen. Man wolle Fortum beim Wort nehmen, "um die Unabhängikeit von Uniper soweit wie möglich zu sichern".

Fortum-Chef Pekka Lundmark hatte wiederholt erklärt, "ein langfristiger strategischer und konstruktiver Partner" sein zu wollen. Es gebe keine Intention von Fortum, das Management unter Schäfer auszutauschen. Zudem war er Befürchtungen über eine Zerschlagung Unipers nach einer Übernahme entgegengetreten. Bei der Vorlage des Angebots hatte Lundmark betont, keine Anteile von Uniper verkaufen zu wollen.

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