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Staubsauger bekommen ab September ein Energielabel


Stromfressender Saubermann
Staubsauger bekommen ab September ein Energielabel

Von dpa-tmn, t-online
11.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Staubsauger-Käufer können Geräte künftig besser vergleichenVergrößern des BildesStaubsauger-Käufer können Geräte künftig besser vergleichen (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Bei Staubsaugern galt bisher: Viel hilft viel. Deshalb wurden die Geräte oft über die Wattzahl verkauft. Doch mehr Watt bedeuten nicht unbedingt bessere Saugkraft. Ab September haben es Verbraucher leichter, die Leistung eines neuen Staubsaugers einzuschätzen. Die Geräte bekommen ein Energie-Label der EU.

"Es ist nicht einfach, einen guten Staubsauger im Geschäft zu erkennen", sagt Andreas Halatsch vom Umweltbundesamt in Dessau-Rosslau. Die Energie, die das Gerät verbraucht, muss auch direkt an der Düse ankommen. Manche Hersteller machen zwar zusätzlich Angaben über die Saugleistung oder die Staubemission ihrer Produkte. Aber das war bisher nicht verpflichtend und damit nicht einheitlich, was sich nun ändert.

Ab 1. September bekommen Käufer ein Instrument an die Hand, mit dem sich Staubsauger besser vergleichen lassen. Die erste Stufe der neuen EU-Label-Verordnung tritt dann in Kraft. "Wie Kühlschränke oder Waschmaschinen werden dann auch Staubsauger mit einem Energielabel versehen", erklärt Werner Scholz, Geschäftsführer der Hausgeräte-Fachverbände im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI).

Nennleistung sinkt zunächst auf 1600 Watt

Es zeigt neben der Energieeffizienzklasse von A bis G den durchschnittlichen Stromverbrauch. Dieser ist entsprechend der neuen EU-Ökodesign-Verordnung für Staubsauger begrenzt. Ab 1. September muss die maximale Nennleistungsaufnahme unter 1600 Watt liegen, ab 2017 sogar unter 900 Watt.

"Ein Staubsauger, der ab September im EU-Raum in den Handel kommt, darf bei Standardnutzung nicht mehr als 62 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen", erklärt Annegret Agricola von der Deutschen Energie-Agentur (dena). Diese Standardnutzung ist klar definiert: Sie umfasst jährlich 50 Reinigungsvorgänge auf einer 87 Quadratmeter großen Fläche. "Also etwa einmal pro Woche die Wohnung saugen."

Auf dieser Rechnung basieren auch die Anforderungen an das Energielabel. Demnach muss ein Staubsauger der Effizienzklasse A weniger als 28 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen. "Das zur Zeit energieeffizienteste Gerät auf dem Markt benötigt weniger als sechs Kilowattstunden pro Jahr", sagt die Expertin.

"Neben den Angaben zur Energieeffizienz ist auf dem EU-Label die Staubaufnahme vermerkt", erläutert Werner Scholz. Auch sie umfasst die Klassen A bis G und ist getrennt für Teppiche und Hartböden angegeben. Ebenfalls von A bis G ist die Staubemission der Geräte klassifiziert. Dazu kommen Angaben über die Lautstärke in Dezibel.

Label für alle neuen Geräte

Das neue EU-Label muss ab September auf jedem neu in den Handel gebrachten Gerät aufgebracht sein - nicht nur im stationären, sondern auch im Online-Handel. "Wer sich gründlich informiert, läuft dann kaum noch Gefahr, ein schlechtes Gerät zu kaufen", meint Scholz. Aber dann sind die alten Staubsauger noch nicht vom Markt verschwunden. Der Handel kann seine Bestände, ähnlich wie bei den Glühlampen, ohne Zeitbegrenzung weiter verkaufen.

"In der Vergangenheit haben die Hersteller immer versucht, sich gegenseitig in der Leistung der Motoren zu überbieten", sagt Andreas Halatsch vom Umweltbundesamt. Demzufolge sind heute Geräte mit 3000 und mehr Watt auf dem Markt, die nun teilweise zum Schnäppchenpreis angeboten werden. Da ab etwa 3600 Watt die Sicherung herausspringt, sollten bei solchen Geräten besser keine anderen größeren Verbraucher am selben Stromkreis in Betrieb sein, wenn der Staubsauger läuft.

Halatsch ist sich derweil aber sicher, dass die Industrie mit dem Inkrafttreten des EU-Labels energiesparende Staubsauger entwickelt hat, die auch in den anderen Leistungsparametern überzeugen. Hersteller können zum Beispiel die Gehäuse der Staubsauger besser abdichten, sodass wirklich nur an der Düse Luft eingesaugt wird.

Alten Staubsauger nicht ohne Not austauschen

Etwa alle neun Jahre kaufen die Deutschen Scholz zufolge einen neuen Staubsauger. Dass nun viele ihre alten Geräte auswechseln werden, ist kaum zu erwarten. Denn: "Der Einsparungseffekt ist eher gering", sagt Scholz. Bei einem 2400-Watt-Gerät, das durchschnittlich eine Stunde pro Woche genutzt wird, belaufen sich die Stromkosten auf etwa 40 Euro pro Jahr. Dagegen kommt ein Energiespargerät mit 1500 Watt auf 27 Euro Stromkosten im Jahr - nur 13 Euro weniger. "Bei Großgeräten wie Waschmaschinen und Kühlschränken zahlt sich eine hohe Energieeffizienzklasse schneller aus."

Der Nutzwert des Labels liegt eher in der Information über Eigenschaften, die ein gutes Gerät auszeichnen - wie die Staubaufnahme oder dessen Lärm. Aber: In der Masse sollen das EU-Label und die Ökodesign-Verordnung einen beträchtlichen Einsparungseffekt von rund 2,8 Terawattstunden in ganz Europa bringen - das sind 2,8 Milliarden Kilowattstunden. "Ohne vorher die Relevanz zu prüfen, wird so ein EU-Label nicht vergeben", sagt Agricola.

Und Staubsauger haben einen relevanten Anteil am Energieverbrauch in den privaten Haushalten - fast jeder besitzt mindestens einen. Allein in Deutschland sind sie in über 95 Prozent der Haushalte präsent. Demnach sind ungefähr 39 Millionen Staubsauger im Einsatz.

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