Viele Banken geben steigende Zinsen nur mit Verzögerung an Sparer weiter. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin will diese Praxis für Verbraucherkredite jetzt genauer unter die Lupe nehmen.
Mit einer Umfrage wollen die Aufseher herausfinden, ob Banken und Sparkassen systematisch Kunden benachteiligen, indem sie bei Verbraucherkrediten Zinsänderungen mit "ungerechtfertigter Verzögerung" weitergeben, wie die Chefin der Wertpapieraufsicht bei der Bafin, Elisabeth Roegele sagte.
Zinssenkungen werden offenbar schneller weitergegeben.
Verbraucherschützer hatten in der Vergangenheit mehrfach kritisiert, Geldhäuser würden Zinssenkungen bei Sparprodukten vergleichsweise schnell weiterreichen, sich bei einer Anpassung der Kreditzinsen aber mehr Zeit lassen.
- Sinkende Erträge: Sparkassen schließen Negativzinsen nicht mehr aus
- Cum-Ex-Geschäfte im Visier: Ermittlungen wegen dubioser Börsengeschäfte bei Commerzbank
- DZ Bank: EZB-Niedrigzinsen kosten deutsche Sparer 200 Milliarden Euro
- Delle vom Herbst ausgemerzt: Private Geldvermögen erreichen neuen Rekordstand
"Wir wollen ein angemessenes Schutzniveau für alle Verbraucher - egal, in welchem Finanzsektor sie unterwegs sind", sagte Roegele mit Blick auf den kollektiven Verbraucherschutz als neue Aufgabe der Bafin.