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Riskante Investments: "Wer in Bitcoin investiert, muss Elon Musk fürchten"


Riskante Investments
Wer in Bitcoin investiert, braucht starke Nerven

MeinungEine Kolumne von Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 16.05.2021Lesedauer: 4 Min.
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Finanzhype Kryptowährungen: Der Bitcoin unterliegt heftigen Kursschwankungen.Vergrößern des Bildes
Finanzhype Kryptowährungen: Der Bitcoin unterliegt heftigen Kursschwankungen. (Quelle: getty-images-bilder)

Die heftigen Schwankungen am Krypto-Markt zeigen einmal mehr: Riskante Anlageklassen sollten nur eine Beimischung im Depot sein. Wie Sie Ihr Depot clever aufstellen, aber auf chancenreiche Investments nicht verzichten müssen.

Elon Musk hat seinem Ruf als Krypto-Flüsterer mal wieder alle Ehre gemacht. In der Nacht zum Donnerstag schickte der Tesla-Chef den Bitcoin und andere Kryptowährungen per Tweet auf Talfahrt – und vernichtet mal eben 300 Milliarden Dollar Marktwert.

Der Grund: Tesla akzeptiere Bitcoin nun doch nicht mehr als Zahlungsmittel. Binnen weniger Minuten stürzte der Kurs der bekanntesten Kryptowährung um mehr als 15 Prozent auf unter 47.000 US-Dollar und riss andere Währungen mit sich.

Zur Erinnerung: Erst Anfang Februar hatte Tesla angekündigt, Bitcoin zum Kauf seiner Elektroautos zu akzeptieren und 1,5 Milliarden Dollar in die Währung investiert zu haben. Das hatte eine Rally ausgelöst. Mitte April markierte der Bitcoin sogar sein gegenwärtiges Rekordhoch von 64.863 Dollar, also fast 40 Prozent oberhalb des derzeitigen Kurses.

Bei Hypes liegen Chancen und Risiken nah beieinander

Diese Achterbahnfahrt ist definitiv nichts für schwache Nerven. Kryptos mögen extrem spannend sein, sie sind aber auch ziemlich riskant: Was hoch steigt, kann eben auch tief fallen.

Auch Anleger, die auf den Hype um Wasserstoff-Aktien gesetzt hatten, lernten dieses Phänomen jüngst schmerzhaft kennen. Zwischen 30 und 45 Prozent verloren einstige Highflyer wie Power Cell , Nel Asa oder Ballard Power seit Jahresbeginn.

Hype heißt übersetzt bekanntlich Übertreibung. Chance und Risiko liegen besonders nah beieinander. Deshalb sollten solche Themen nur eine Beimischung in Ihrem Depot sein, und das bei möglichst guter Risikostreuung.

Ein Kern, um den viele Satelliten schwirren

Diese erreichen Sie relativ einfach mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an Themen- und Branchen-ETFs. Megatrends wie Digitalisierung, Demografie oder Mobilität der Zukunft, Branchen von A wie Alternative Energien bis Ö wie Öl und Gas oder Spezialthemen wie Cannabis, Gaming & Sports und natürlich Blockchain – der Fantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.

Die Börsenexpertin
Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr fünftes Buch "Damit sie sich keinen Millionär angeln muss …" erschienen. Bei t-online schreibt sie alle zwei Wochen über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Nur wie setzt man sie am besten ein, wie stellt man ein Depot mit Megatrends zusammen? Ich bin ein großer Fan der "Core-Satellite"-Strategie. Stellen Sie sich dafür Ihr Depot wie ein Planetensystem vor:

In der Mitte steht ein relativ großer Planet, der Kern (englisch: "Core"), um ihn herum kreisen einige kleinere Planenten, die Satelliten. Der Kern besteht aus Basisinvestments, bei den Satelliten darf es kreativer, innovativer und gerne auch ein wenig riskanter sein. Während der "Core" eher langweilig ist, sorgen die Satelliten für Spannung – und hoffentlich auch für einen Renditeturbo.

Es kommt auf die richtige Gewichtung an

Diese Strategie ist relativ einfach umzusetzen: Gehen wir der Einfachheit halber von einem reinen Aktiendepot aus. Der Kern sollte mindestens 50, besser aber 60 oder 70 Prozent Ihres Portfolios ausmachen. Diesen Anteil könnten Sie global möglichst breit gestreut investieren.

Möglich wären Investments in ETFs auf den MSCI World und den MSCI Emerging Markets. Denkbar ist es aber auch, einen Teil des Geldes auf die Dividendenstrategie oder Qualitätsaktien zu setzen.

Das verbleibende Kapital – je nach Größe des Kerns sind es 50, 40 oder 30 Prozent – verteilen Sie dann auf mehrere Satelliten. Diese könnten fünf oder zehn Prozent "groß" sein. Doch Achtung: Zu schwer sollte das Gewicht der einzelnen Satelliten mit Blick auf die Risikostreuung aber nicht sein.

Blockchain-Aktien statt Kryptowährungen

Umgekehrt sollten Sie jedoch auch bedenken: Wenn es zu viele kleinere Planeten sind, dann wird Ihr Depot ziemlich unübersichtlich. Fünf oder sechs Satelliten dürfen es aber sein. Am Ende kommt es natürlich auf Ihren Risikotyp an, wie groß Ihr Core ist und wie viele, vor allem welche Satelliten Sie auswählen.

Womit wir wieder bei Elon Musk und den Kryptowährungen wären: Auch sie können natürlich ein solcher Satellit sein. Wenn Ihnen die Kurskapriolen von Bitcoin und Co. zu wild sind, Sie das Thema aber grundsätzlich spannend finden, könnten Sie auch über ein Investment in Blockchain-Aktien nachdenken.

Die Blockchain ist die Technologie hinter dem Bitcoin. Diese Zukunftstechnologie kann sehr viel mehr, als nur Bitcoin und Co. zu "schürfen". Blockchain-Netzwerke ermöglichen die Nutzung von autonom ablaufenden geschäftlichen Vereinbarungen, sogenannten Smart Contracts, für unterschiedlichste Zwecke.

Neben Kryptos gibt es zahlreiche andere Megatrends

Außerdem gibt es die Möglichkeit, digitale Assets zu kreieren – nicht nur alternative Assets wie Kryptowährungen, sondern auch durch die Tokenisierung physischer Objekte, Ereignisse oder Konzepte. Ganze Lieferketten können über die Blockchain abgebildet werden.

Es gibt viele Branchen, die von dieser Technologie profitieren werden: Versicherungen, Logistik, Lebensmittel, Industrie und natürlich Banken. An der Frankfurter Börse sind bisher allerdings lediglich zwei spezielle Blockchain-ETFs gelistet: der Invesco Elwood Global Blockchain ETF und der VanEck Vectors Digital Assets Equity ETF . Sie bieten Zugang zu globalen Unternehmen, die am Blockchain-Ökosystem partizipieren oder künftig partizipieren könnten.

Klar ist bei all dem: Die Blockchain-Technologie gehört sicher zu den Megatrends unserer Zeit – Stichwort Digitalisierung. Es gibt aber noch jede Menge weitere spannende Zukunftsthemen, in die Sie bereits mithilfe von ETFs investieren: Demografie oder Mobilität der Zukunft, Infrastruktur und Smart City, Automatisierung und Robotic, Cloud Computing und Cyber-Security, nicht zu vergessen die alternativen Energien.

Diese ETFs bieten eine breitere Risikostreuung als Investments in Einzeltitel, allerdings eine geringere Diversifikation als beispielsweise Investments in die bekannten MSCI-Indizes auf Länder, Kontinente oder eben die ganze Welt. Auch deshalb sollten Sie die Branchen- und Themenfonds nur beimischen. Sie sind ein spannender Satellit, aber doch zu risikoreich für ein Basisinvestment.

Sämtliche Artikel erarbeiten t-online und seine Autoren und Kolumnisten mit journalistischer Sorgfalt. t-online weist darauf hin, dass die Texte keine Beratung ersetzen und insbesondere keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren darstellen.

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