Ab 2012 wird die Behandlung beim Zahnarzt teurer: Zahnärzte können dann höhere Gebühren für ihre Leistungen abrechnen. Das Bundeskabinett billigte die Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), wie aus Regierungskreisen verlautete.
Rund 345 Millionen Euro mehr für die Zahnärzte
Die Novelle sieht eine Erhöhung des abzurechnenden Honorarvolumens um insgesamt rund sechs Prozent gegenüber den bisherigen Abrechnungen vor. Damit würden Deutschlands rund 66.000 Zahnärzte rund 345 Millionen Euro mehr verdienen.
Vertreter der Krankenkassen hatten die Befürchtung geäußert, es könne dadurch zu wesentlich höheren Steigerungen für die Verbraucher kommen. So hatte der Vizechef des Verbands der gesetzlichen Krankenkassen, Johann-Magnus von Stackelberg, vor deutlich steigenden Zahnarztrechnungen gewarnt. Für eine Krone etwa müssten Kassenpatienten 74 Euro mehr zahlen.
Seit 23 Jahren die erste Gebühren-Erhöhung
Die GOZ regelt die Bezahlung der Zahnärzte durch Privatpatienten - aber auch durch Kassenpatienten bei jenen Behandlungen, die über Standardleistungen hinausgehen. Die Ärzte haben bei der Berechnung der Gebührensätze einen Spielraum. Während die Kassenverbände davon ausgehen, dass die Zahnärzte diesen stark ausschöpfen, nimmt die Regierung einen zurückhaltenderes Abrechnungsverhalten für die Zukunft an.
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Haben gesetzlich Versicherte eine Zusatzversicherung, trägt diese einen Teil der Kosten. Bei Privatpatienten übernimmt die eigene Kasse. Hintergrund der jetzigen Novelle ist der Umstand, dass die seit 1988 inhaltlich nicht mehr veränderte Gebührenordnung viele neuere Behandlungsmethoden noch nicht berücksichtigt.