Die gesetzlichen Krankenkassen machen Miese: In den ersten drei Quartalen des Jahres wurde ein Defizit von 395 Millionen Euro eingefahren, wie das Bundesgesundheitsministerium meldet. Die Reserven sind dennoch üppig.
Trotz des Defizits verfügen die Kassen über Finanzreserven in Höhe von 15,3 Milliarden Euro. Die Ausgaben der Kassen stiegen um 3,7 Prozent je Versicherten. Für die Ärzte gaben die Kassen 4 Prozent je Versicherten mehr aus, für Arzneimittel 4,4 Prozent, für Klinikbehandlungen 3,1 und für das Krankengeld 5 Prozent mehr.
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Viele Krankenkassen hätten ihre Versicherten an ihren hohen Reserven beteiligt, deshalb entstand das Defizit. Der alleine von den Versicherten zu tragende Zusatzbeitrag liege im Durchschnitt bei 0,83 Prozent und somit unter dem früheren Sonderbeitrag von 0,9 Prozent. Andernfalls hätten die 123 gesetzlichen Kassen einen Überschuss eingefahren. "Verbesserungen in der Patientenversorgung und eine nachhaltige Finanzierung – beiden Zielen dient unsere Politik und beides ist auch im Interesse der Versicherten", so Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).