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Griechen bunkern offenbar 200 Milliarden Euro in der Schweiz
Neue Tricksereien in Griechenland: WĂ€hrend Europa den Schuldenstaat vor der Pleite rettet, verdichten sich die Anzeichen, dass die hellenische Oberschicht die Steuerzahler der GeberlĂ€nder und auch die eigene Regierung an der Nase herumfĂŒhrt. So haben reiche Griechen nach EinschĂ€tzung von Experten offenbar 200 Milliarden Euro Schwarzgeld in die Schweiz geschafft.
"200 Milliarden Euro in der Schweiz"
Ăber 200 Milliarden Euro wurden nach ExpertenschĂ€tzungen seit Beginn der Krise ĂŒber die Landesgrenzen in die Schweiz geschafft, schreibt die "Bild"-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. "Allein in den vergangenen Monaten sind mehr als zehn Milliarden ins Ausland geflossen", schĂ€tzt demnach der Bankenexperte Markus Krall von Roland Berger.
Krall ist Senior Partner bei der Unternehmensberatung Roland Berger und berĂ€t laut Bild.de die griechische Regierung. Demnach fordert er im Gegenzug fĂŒr neue Hilfsgelder die weitgehende Aufgabe der SouverĂ€nitĂ€t. Eine Anfrage von t-online.de blieb zuletzt unbeantwortet.
Angst vor Drachme und Banken-Crash
Und weiter heiĂt es bei Bild.de: Reiche Griechen hĂ€tten Angst vor der WiedereinfĂŒhrung der Drachme, die den Wert der EuroâVermögen auf griechischen Konten auf einen Schlag halbieren könnte. Laut "Bild" wandert das griechische Schwarzgeld meist ĂŒber Zypern in die Schweiz. Griechische Industrielle nutzten ihre auslĂ€ndischen Gesellschaften, um Vermögen dort zu parken.
In dem Bericht heiĂt es unter Berufung auf griechische Zeitungen weiter, dass selbst Nonnen, Priester und Arbeitslose am Flughafen mit Koffern voller Euro erwischt worden seien.
Die Kapitalflucht bringt mittlerweile die hellenischen Banken ins Taumeln. Nach "Bild"-Informationen haben griechische Bankenchefs die Regierung bereits vor einem zunehmenden Kapitalabfluss gewarnt. Es sei nicht klar, wie lange die Kreditinstitute das noch durchhalten könnten. In einem dem Blatt vorliegenden internen Gutachten warnen griechische Regierungsberater vor einem Ansturm auf die Banken. Darin heiĂt es: "Bei einem Zahlungsausfall mĂŒssten Geldautomaten gesperrt, eine Kapitalkontrolle eingefĂŒhrt werden."
Neues Steuerabkommen soll Hinterzieher stoppen
Derweil soll ein neues Abkommen mit der Schweiz helfen, den Etat des klammen Mittelmeerstaats zu sanieren, wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Online-Ausgabe berichtet. "Die Schweiz hat sich bereit erklĂ€rt, GesprĂ€che mit Griechenland ĂŒber ein Ă€hnliches Steuerabkommen wie mit Deutschland aufzunehmen", sagte Horst Reichenbach, Chef der EU-Griechenland-Taskforce, im "FTD"-Interview.
Bei gutem Verlauf der Verhandlungen könne das Abkommen am 1. Januar 2013 in Kraft treten. Ein Sprecher des Staatssekretariats fĂŒr internationale Finanzfragen (SIF) hat diesen Kontakt laut "FTD" bestĂ€tigt. Allerdings habe die Regierung in Bern noch keine Entscheidung getroffen, ob sie Verhandlungen aufnehme.
Die Bundesregierung und die Schweiz haben jĂŒngst einen entsprechenden Steuer-Vertrag unterzeichnet. Er sieht vor, dass Schweizer Banken von 2013 an auf die KapitalertrĂ€ge deutscher Kunden eine Abgeltungsteuer von etwa 26 Prozent abfĂŒhren. Hinzu kommt eine Steuer auf die VermögenszuwĂ€chse der vergangenen zehn Jahre, die zwischen 19 und 34 Prozent betragen soll. Im Gegenzug verzichtet Deutschland auf Strafverfolgung - sowohl von SteuerflĂŒchtigen als auch von Banken, die Beihilfe geleistet haben.
Milliarden flieĂen aus Hellas ab
Auch die "FTD" beruft sich auf nicht nĂ€her definierte Experten-SchĂ€tzungen ĂŒber bis zu 200 Milliarden griechische Euro in der Schweiz, ein groĂer Teil davon soll Schwarzgeld sein. Nach Statistiken der griechischen Zentralbank seien seit Anfang 2010 mindestens 46 Milliarden Dollar abgeflossen. Experten setzten den tatsĂ€chlichen Wert aber mit bis zu 120 Milliarden Dollar weitaus höher an. Dieses Geld fehle nun den griechischen Banken, die kaum noch Kredite vergeben könnten.