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Kontoführungsgebühren: So vermeiden Sie hohe Kosten


Kontoführungsgebühren
So teuer ist Ihr Girokonto wirklich – das muss nicht sein


Aktualisiert am 30.08.2021Lesedauer: 5 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Wenn Sie das Konto überziehen, drohen meist hohe Kosten.Vergrößern des Bildes
Wenn Sie das Konto überziehen, drohen meist hohe Kosten. (Quelle: Panthermedia/imago-images-bilder)

Fast jeder hat es: ein Girokonto. Hier läuft das Gehalt ein und es gehen Überweisungen ab. Doch günstig ist das meist nicht. Denn Sie müssen Kontoführungsgebühren zahlen. Das sind Ihre Alternativen.

Es gibt Dinge, die sind einfach ärgerlich. Dazu zählen auch die pauschalen Gebühren, die Ihre Bank von Ihnen für das Girokonto verlangt – die sogenannten Kontoführungsgebühren.

Warum erheben die Banken diese Gebühren? Die Finanzinstitute verdienen wegen der nach wie vor eher niedrigen Zinsen momentan deutlich weniger Geld, etwa wenn sie ein Kredit vergeben. Das Geld holen sie sich von Ihnen zurück.

Doch das muss nicht sein. Es gibt auch Konten, die deutlich günstiger sind. Wir zeigen Ihnen, welche das sind und auf welche Kostenfallen Sie achten sollten.

Wie hoch sind die Kontoführungsgebühren?

Pauschal lässt sich das nicht sagen. Allzu oft aber sind sie zu hoch. Viele Filialbanken verlangen für ihre Girokonten zwischen fünf und zehn Euro pro Monat. Und nicht selten heben sie die Gebühren über die Zeit sogar noch an.

Wie viel genau Ihr Konto kostet, erfahren Sie im Kleingedruckten, das die meisten Banken auf ihrer Homepage gut verstecken. Alternativ können Sie die Höhe der Kontogebühren auch auf Ihrem Kontoauszug prüfen, denn die Kosten werden Ihnen – meist vierteljährlich – von Ihrem Kontostand abgezogen.

Umsonst ist ein Konto meist erst dann, wenn Sie eine bestimmte Summe im Monat einzahlen, sie das Konto also zum Beispiel für Ihre Lohnüberweisungen nutzen. Mitunter sind dafür jedoch regelmäßige Geldeingänge von mehr als 1.000 Euro nötig. Auch Schüler oder Studenten müssen meist nichts für Ihr Girokonto zahlen.

Gut zu wissen: Auch Ihre Girocard, also die EC-Karte, die Sie von Ihrer Bank erhalten, kann Geld kosten. Meist gibt es diese aber kostenlos.

BGH fällt wichtiges Bank-Urteil

Bislang konnten Banken einfach Gebühren anheben, ohne dass die Kunden zustimmen mussten. Das kassierte der Bundesgerichtshof (BGH) Ende April jedoch.

In einem Verfahren um die Deutsche-Bank-Tochter Postbank hat der BGH entschieden, dass Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen. Die Klausel, wonach Geldhäuser von einer stillschweigenden Zustimmung ausgehen können, wenn Kunden einer Änderung nicht binnen zwei Monaten widersprechen, benachteilige Kunden unangemessen.

Geldhäuser müssen Kunden nun im Nachhinein um Zustimmung zu den aktuellen Gebühren bitten. Zudem können Bankkunden Gebühren, die Kreditinstitute ohne explizite Einwilligung erhoben hatten, zurückfordern – nach Einschätzung der Stiftung Warentest rückwirkend bis zum 1. Januar 2018. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ist ein gebührenfreies Girokonto wirklich kostenlos?

In der Regel gilt: nein. Auch wenn die Kontoführungsgebühren wegfallen, müssen Sie oft noch für weitere Leistungen der Bank zahlen, etwa für eine Kreditkarte.

Diese Kosten sind manchmal nur in dem Preis-Leistungsverzeichnis aufgeführt, das Sie extra herunterladen oder erfragen müssen. So können Sie schnell in eine Kostenfalle tappen. Direktbanken werben mit kostenlosen Girokonten und weiteren Zusatzleistungen.

Doch auch hier führen die Anbieter zunehmend Bedingungen ein, einige bieten aber Girokonto und Kreditkarte noch immer kostenlos an. Die Leistungen der größten Direktbanken im Vergleich finden Sie hier.

Das sind die gängigsten Kostenpunkte bei Girokonten neben den Kontoführungsgebühren:

  • Dispozinsen: Wenn Sie Ihr Girokonto überziehen, drohen saftige Gebühren, die sogenannten Dispozinsen. Oft sind das mehr zehn Prozent auf die Summe, mit der sie ins Minus rutschen. Wenn Sie zusätzlich noch den vereinbarten Disporahmen überschreiten, wird es nochmal teurer. Denn dann müssen Sie den sogenannten Überziehungskredit bezahlen – die Zinsen hierfür liegen meist noch über den Dispozinsen
  • Bargeldabhebung bei Fremdbanken: Wenn Sie gerade Bargeld benötigen, aber kein Automat Ihrer Bank in der Nähe ist, können Sie auch Geld an Fremdautomaten abheben. Doch das wird meist teuer. Hier müssen Sie einige Euro pro Abhebung draufzahlen.
  • Bareinzahlung: Wenn Sie Geld auf Ihr eigenes Konto einzahlen möchten, müssen Sie bei manchen Banken dafür bezahlen. Bei vielen Banken sind mehrere Einzahlungen im Monat kostenfrei. Die Bareinzahlung auf ein fremdes Konto wird hingegen oft teuer. Beachten Sie: Auch eine Barauszahlung kostet bei manchen Banken.

Diese Kosten dürfen Banken nicht erheben

Doch es gibt auch manche Dienstleistungen Ihrer Bank, die kostenlos sein müssen. Das sind unter anderem folgende:

  • Sperrung der Girokarte
  • Auflösung des Kontos
  • Zwangszusendung von Kontoauszügen (wenn Sie länger als 30 Tage keine Kontoauszüge ausdrucken oder abrufen)
  • Kontoauskünfte
  • Ersatz der Kreditkarte (falls Ihre Bank den Verlust verschuldet hat)

Kann ich die Gebühren von der Steuer absetzen?

Ja. Sie können pauschal 16 Euro als Werbungskosten in der Steuererklärung angeben und absetzen.

Wenn Sie jedoch mehr bezahlen, kann es sich anbieten, statt der Pauschale die einzelnen Kosten anzugeben. Dann können Sie Ihr zu versteuerndes Einkommen womöglich um mehr als die 16 Euro verringern. Das gilt jedoch nur für Kosten eines Kontos, das mit Ihrem Job zu tun hat – also das Girokonto, auf das Sie zum Beispiel Ihr Gehalt überwiesen bekommen.

Wie spare ich die Kontoführungsgebühren?

Sie haben eine einfache Möglichkeit, die Kontoführungsgebühren zu sparen: Wechseln Sie zu einem Girokonto einer sogenannten Direktbank im Internet. Das bietet sich an, wenn Sie ohnehin auf die Dienste Ihres Bankberaters verzichten können. Was Sie bei der Kündigung Ihres Kontos beachten sollten, lesen Sie hier.

Direktbanken haben keine Filialen. So sparen sich die Banken enorme Kosten, etwa für Personal, aber auch für die Miete oder den Besitz von Immobilien für die Filialen. Aus diesem Grund können es sich Direktbanken oft leisten, gar keine Kontoführungsgebühren zu erheben.

Außerdem bieten Direktbanken meist auch höhere Zinsen an – sowie die Möglichkeit, leicht ein Wertpapierdepot zu eröffnen und in Aktien oder Fonds zu investieren. Zu den gängigsten Direktbanken mit einem günstigen (oder kostenlosen) Girokonto zählen zum Beispiel die DKB, Comdirect, ING, die Norisbank, die Consorsbank oder N26.

Um an ein gutes Girokonto zu kommen, sollten Sie auf jeden Fall mehrere Anbieter miteinander vergleichen. Nutzen Sie dazu Vergleichsportale im Internet. Achten Sie aber auf mögliche versteckte Kosten bei den angebotenen Girokonten (siehe oben).

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Finanztip
  • vergleich.de
  • konto.org
  • steuertipps.de
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